Newsletter 3/2023
Aktuelle DIJuF-Veranstaltungen
JAmt
DIJuF-Intern
Offener Austausch zum Verfahrenslotsen

Das DIJuF bietet in 2023 vierteljährlich einen offenen, digitalen Austausch rund um die Einführung des Verfahrenslotsen an. Mit diesem Format möchten wir eine Plattform bieten, sich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Jugendämtern über Konzeptideen und erste Erfahrungen der Umsetzung auszutauschen. Begleitet wird der Austausch von Stefanie Ulrich, Constitutional Coaching, und Sarah Ehlers, DIJuF. Jeder Termin hat inhaltliche Schwerpunkte: 15.3.2023: Aufgabenprofil, Verortung; 15.6.2023: Qualifikation, Vergütung, Stellenausschreibung; 15.9.2023: Kernkompetenzen und -wissen, Einarbeitungskonzept; 15.12.2023: Schwerpunkte noch offen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ab sofort möglich.

Weitere Informationen und Anmeldung
Umfrage: Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten

TikTok, Snapchat, Instagram und Co. sind aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken. Aber welche Rolle spielen sie im Jugendzentrum? Das bundesweite Forschungsprojekt „Projekt JAdigital“ der Universität Hildesheim in Kooperation mit dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gemeinnützige GmbH (ism gGmbH), der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGFH) und dem DIJuF beschäftigt sich ua damit, wie sich die Offene Kinder- und Jugendarbeit unter dem Wachstum von sozialen Medien, Chats, Videocalls, Foren, Gaming usw verändert hat oder verändern muss. Ziel der Forschung ist es, Digitalisierungspotenziale sowie deren Grenzen und Anknüpfungspunkte zu identifizieren. Mit einer Umfrage soll jetzt herausgefunden werden, wie Fachkräfte diese Entwicklungen einschätzen. Wir freuen uns, wenn Sie an der Umfrage teilnehmen und/oder den Link an interessierte Fachkräfte weiterleiten!

Umfrage
Projekt „JAdigital“
Digitale Sprechstunden des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen am 9.2.2023

Im Rahmen der digitalen Sprechstunden, die das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) als Teil eines Kooperationsprojekts zu psychosozialen Auswirkungen von Krieg und Flucht auf Kinder durchgeführt hat, hat Susanne Achterfeld, DIJuF, am 9.2.2023 zu Fragen des Aufenthaltsrechts und zur Lebensunterhaltssicherung ukrainischer Staatsangehöriger referiert. Das Angebot richtete sich an Fachkräfte in den Frühen Hilfen sowie alle, die in ihrem beruflichen Kontext oder als freiwillig Engagierte Familien mit kleinen Kindern beraten oder im Alltag unterstützen.

Vorträge
Fachtage zur Umsetzung des Verfahrenslotsen in Rheinland-Pfalz und im Saarland

Am 10.1. und 15.2.2023 fanden auf Einladung der ism gGmbH in Rheinland-Pfalz bzw. im Saarland Fachtage zur Umsetzung des Verfahrenslotsen statt. Aus dem DIJuF hat Sarah Ehlers die Umsetzungsmöglichkeiten des Verfahrenslotsen nach § 10b SGB VIII auf Grundlage des von der DIJuF-Fachgruppe „Inklusive Kinder- und Jugendhilfe“ entwickelten Positionspapiers juristisch eingeordnet. Anregungen aus der Praxis lieferten an beiden Tagen einzelne Jugendämter aus Rheinland-Pfalz, die mit der Ausarbeitung von Konzepten schon weit vorangeschritten sind oder sogar schon eine Verfahrenslotsin beschäftigen.

Positionspapier
107. Sitzung des Fachausschusses „Jugend und Familie“ am 23.2.2023

Auf der digitalen 107. Sitzung des Fachausschusses „Jugend und Familie“ des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V. (DV), in dem Katharina Lohse das DIJuF vertritt, hat Prof. Dr. Dr. h. c. Jan Ziekow das Projekt „Umsetzungsbegleitung des KJSG“ vorgestellt, im Rahmen dessen neue Verwaltungsstrukturen aufgrund der geplanten Gesamtzuständigkeit des Jugendamts erprobt werden. Außerdem berichtete der zuständige Abteilungsleiter Marc Nellen aus dem BMFSFJ zum Stand der Kindergrundsicherung. Die haushalterische Vorgabe, dass durch die Einführung der Kindergrundsicherung kein zusätzlicher Finanzbedarf entstehen dürfe, steht dem Ziel entgegen, „mehr Kinder ins System“ zu bekommen und so Kinderarmut zu bekämpfen.

2. Sitzung der Arbeitsgruppe „Inklusives SGB VIII“ am 14.2.2023 in Berlin

Im Rahmen des Beteiligungsprozesses „Gemeinsam zum Ziel: Wir gestalten die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe!“ hat am 14.2.2023 in Berlin die Arbeitsgruppe „Inklusives SGB VIII“ zum zweiten Mal getagt. Aus dem DIJuF hat Katharina Lohse an der Sitzung teilgenommen. Zur Diskussion standen die Themenschwerpunkte „Leistungstatbestand“ sowie „Art und Umfang der Leistungen“. Im April 2023 wird der Austausch fortgeführt.

Informationen zum Beteiligungsprozess
2. Beiratssitzung „Wegweiser Verfahrenslots*innen“ am 1.2.2023

Bei der digitalen 2. Beiratssitzung „Wegweiser Veerfahrenslots*innen“ des BVkE und des EREV am 1.2.2023, an der Katharina Lohse, DIJuF, teilgenommen hat, wurde ua die neue Website vorgestellt, auf der auch der aktuelle Stand zum Werkzeugkasten II abrufbar ist.

Website
Neu auf KiJuP-online:
Themengutachten Mehrbedarf und Sonderbedarf beim Kindesunterhalt, TG-1090

Das bereits aus dem Jahr 2015 stammende Themengutachten „Mehrbedarf und Sonderbedarf beim Kindesunterhalt – TG-1090“ wurde umfassend aktualisiert. Auslöser hierfür war die neue Rechtsprechung des BGH zur Berechnung der Haftungsquote beim Mehr- und Sonderbedarf (BGH 18.5.2022 – XII ZB 325/20, JAmt 2022, 549). Aber auch zahlreiche weitere neuere Entscheidungen wurden verarbeitet sowie auf neuere DIJuF-Einzelrechtsgutachten verwiesen, so bspw. auf die Entwicklung der Betreuungskosten für Kinder unter drei Jahren hin zu Mehrbedarf (JAmt 2020, 141 ff.) oder zur Heranziehung eines barunterhaltspflichtigen Elternteils zum Mehrbedarf des Kindes bei bewusstem Verzicht auf Erwerbseinkommen wegen hohen Vermögens (JAmt 2022, 487 ff.).

KiJuP-online
Neues aus Politik, Praxis und Rechtsprechung
Mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche nach der Pandemie

Die Bundesregierung hat am 8.2.2023 den Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ beschlossen. Der Bericht wurde gemeinsam von Bundesjugendministerin Lisa Paus und Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach vorgelegt. Ein zentrales Ergebnis des Berichts ist, dass viele Kinder und Jugendliche durch die Pandemie stark belastet sind. Die Arbeitsgruppe empfiehlt daher konkrete Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche in ihrer mentalen Gesundheit und Resilienz zu stärken. Insgesamt hat die IMA fünf Handlungsfelder – Frühe Hilfen, Kindertagesbetreuung, Schule, Gesundheitswesen, Jugend- und Familienhilfe – identifiziert und dafür jeweils Empfehlungen erarbeitet.

Meldung vom 8.2.2023
Impulse für die Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe durch das KJSG

Den Prozess der fachlichen Umsetzung der Neuregelungen des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) unterstützt der AFET – Bundesverband für Erziehungshilfe e. V. mit einer Serie von Impulspapieren. In dem im Februar 2023 veröffentlichten Papier werden besonders wichtige Änderungen, die die Vollzeitpflege betreffen, dargestellt. Der Verfasser, Prof. Dr. Klaus Wolf, sieht erhebliche Verbesserungen durch das KJSG und begrüßt die gesetzlichen Neuerungen. Dies begründet er in seinem Impulspapier entlang der drei großen Linien: 1. Kinderrechte/Elternrechte, 2. Beteiligung/Professionalisierung/ Subjektstatus sowie 3. Kinderschutz. Zudem leitet er Handlungsbedarfe für die Praxis ab.

IMPUL!SE zum KJSG
Arbeitshilfe zur Reform des Vormundschafts- und Betreuungsrechts: Neue Prozessbeschreibungen zur Aufgabenwahrnehmung im Jugendamt

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) haben die Arbeitshilfe „Neue Prozessbeschreibungen zur Aufgabenwahrung im Jugendamt“ zur Reform des Vormundschafts- und Betreuungsrechts herausgegeben. Die veröffentlichten „ProReVorm“-Prozessbeschreibungen stellen Ergebnisse dar, die mit Blick auf die gesetzlichen Regelungen vorgenommen und aus der Perspektive der vertretenen Fachkräfte der Jugendämter, der Fachberatung der Landesjugendämter, durch Expertise und Aufbereitung von Sabine Wißdorf, IN/S/O e. V., und durch einen zusätzlichen fachlichen Blick von Dr. Miriam Fritsche entwickelt wurden.

Arbeitshilfe
Kinder- und Jugendarmut: Jetzt braucht es die Kindergrundsicherung

Mehr als jedes fünfte Kind und jeder sowie jede vierte junge Erwachsene gelten in Deutschland als armutsgefährdet. Alleinerziehende sowie Familien mit drei und mehr Kindern sind besonders betroffen. Die Daten des neuen Factsheets „Kinder- und Jugendarmut in Deutschland“ vom 26.1.2023 der Bertelsmann Stiftung zeigen, dass sich die Lage nicht gebessert hat. Damit sich an dem strukturellen Problem der Kinder- und Jugendarmut etwas ändert, fordert die Stiftung, dass die Bundesregierung die angekündigte Kindergrundsicherung jetzt schnell und entschlossen auf den Weg bringen sollte.

In Reaktion auf die von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichten Zahlen zur Kinder- und Jugendarmut in Deutschland bekräftigt der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e. V. seine Forderung nach einer sofortigen Anhebung der Grundsicherungsleistungen um mind. 200 EUR im Monat.

Meldung vom 26.1.2023
Meldung vom 25.1.2023
Digitale Teilhabe in Heimen und Internaten stärken

Die Digitalisierung bringt neue Fragestellungen für die Gestaltung des Alltags in stationären Bildungseinrichtungen wie Heimen oder Internaten mit sich – von der zunehmend unkontrollierbaren Nutzung digitaler Medien durch Kinder und Jugendliche bis hin zu neuen rechtlichen Rahmenbedingungen und der gestiegenen Verantwortung der Fachkräfte in diesem Bereich. Um die digitale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zu stärken sowie die Ausbildung von Medienkompetenz in Heimen und Internaten zu unterstützen, hat die Technische Hochschule (TH) Köln im Projekt „DigiPäd 24/7“ gemeinsam mit der Universität Hildesheim Handlungsempfehlungen erarbeitet. In diesem Projekt wurden Leitlinien für eine erfolgreiche Digitalisierung in stationären Bildungseinrichtungen entwickelt. Zusätzlich wurden ergänzende Rechtsinformationen für Einrichtungsträger erstellt, ua zu Altersfreigaben, Haftungsfragen und Sicherheitsmaßnahmen.

Meldung vom 29.11.2022
Projekt „DigiPäd 24/7“
„Justy“-App stärkt die Rechte von Jugendlichen

Wofür darf ich mein Taschengeld ausgeben? Dürfen Mitarbeitende einfach mein Zimmer betreten? Muss ich wirklich um 20 Uhr wieder in der Wohngruppe sein? Der Alltag von Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung ist geprägt von Machtgefällen. Ein digitales Tool soll dazu beitragen, dass Rechte von Jugendlichen gesichert und ihre Beteiligung gestärkt werden. Die Kinderrechte-App „Justy“ will für Jugendliche, die in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe wohnen, digitaler Wegweiser, Ratgeber und Beschwerdestelle sein. Prof. Dr. Nicole Knuth vom Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund begleitet mit ihrem Team das Projekt der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. Es wird von der Aktion Mensch Stiftung gefördert.

Meldung vom 24.1.2023
Frühe Hilfen für Familien mit Migrations- und Fluchterfahrung

Unter dem Titel „Balanceakte: Beratung und Vermittlung von Familien mit Migrations- und Fluchterfahrung. Hinweise zur Gestaltung von migrationssensiblen Frühen Hilfen“ fasst die Publikation zentrale Ergebnisse eines qualitativen Forschungsprojekts des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) zusammen. In einer qualitativen Erhebung mit Fachkräften standen drei Schlüsselelemente in der Arbeit mit Familien mit Migrations- und Fluchterfahrung im Fokus: der Beziehungsaufbau zwischen Fachkraft und Eltern, das Erkennen von psychosozialen Bedarfen und Umgang mit den Bedarfen sowie die Vermittlung in passende Angebote der Frühen Hilfen oder andere Angebote.

Publikation
JAmt Heft
JAmt Heft 3 ist im Druck und erscheint in Kürze mit folgenden Aufsätzen:

„Rechtlicher Rahmen des Vorgehens von Einrichtungen bei Verdacht auf sexualisierte Gewalt gegen Kinder. Fokus: Eigener Schutzauftrag der Einrichtung, Personalverantwortung, Strafanzeige und Informationsweitergabe an weitere Stellen“ von Katharina Lohse, Dr. Janna Beckmann und Sarah Ehlers (JAmt 2023, 98)

„Organisatorische Herausforderungen für Jugendämter durch die Reform des Vormundschaftsrechts: Gemeinsamer Dienst als Lösung?“ von Prof. Dr. Daniela Schweigler (JAmt 2023, 105)

„Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Jugendämter“ von Dr. Andreas Mairhofer, Monika Gandlgruber, Christian Peucker, Dr. Liane Pluto und Dr. Eric van Santen (JAmt 2023, 110)

Inhaltsverzeichnis JAmt Heft 3/2023