Newsletter 2/2025
Aktuelle DIJuF-Veranstaltungen
DIJuF-Intern
Neue Veranstaltungsreihe zum Fachkräftemangel für DIJuF-Mitglieder

Im Rahmen einer neuen digitalen Informationsreihe des DIJuF werden die häufigsten Fragen zum Fachkräftemangel aus den Themenbereichen Fachkräftegebot, Inobhutnahme, Eingliederungshilfe und Amtsvormundschaft für Mitglieder kompakt in 60 bis 90 Minuten von unseren Rechtsberater:innen beantwortet. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, bis zwei Wochen vor der Veranstaltung rechtliche Fragen auf einem Padlet einzubringen. Diese werden nach Möglichkeit während der Veranstaltung aufgegriffen oder als Hinweis für die weitere Arbeit des Instituts aufgenommen.

Veranstaltungen der Reihe "Fachkräftemangel & Recht":

- Fachkräftegebot: 19.3.2025

- Inobhutnahme: 9.4.2025

- Eingliederungshilfe: 7.5.2025

- Amtsvormundschaft: 21.5.2025

Die Anmeldung für die ersten drei Termine der Reihe ist bereits geöffnet. Die Teilnahme ist für DIJuF-Mitglieder kostenlos. Für komplexere Rechtsfragen können sich DIJuF-Mitglieder jederzeit an die Rechtsberatung wenden: rechtsberatung@dijuf.de.

Offene Information zu "Fachkräftemangel & Recht"
DIJuF-Hinweise zur Modernisierung des Unterhalts- und Kindschaftsrechts

Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) hat im Dezember 2024 unter Leitung des neuen Bundesjustizministers Volker Wissing die unter seinem Vorgänger ausgearbeiteten Referentenentwürfe zur Modernisierung des Unterhaltsrechts und zur Reform des Kindschaftsrechts – Modernisierung von Sorgerecht, Umgangsrecht und Adoptionsrecht (Kindschaftsrechtsmodernisierungsgesetz – KiMoG) zu "Diskussionsentwürfen" umgewidmet.

Das DIJuF begrüßt ein Voranschreiten der Familienrechtsreform und hat zu beiden Diskussionsentwürfen Hinweise veröffentlicht.

Der im Kindesunterhaltsrecht gewählte Regelungsansatz wird grundsätzlich unterstützt. Noch keine angemessene Antwort gibt der Entwurf aus Sicht des Instituts in der Konstellation, in der der unterhaltspflichtige Elternteil aufgrund seiner Mitbetreuung weniger als den Mindestunterhalt zahlt. Zudem wird auf weitere Regelungsvorschläge aus den Gremien des DIJuF hingewiesen, die die Praxis der Jugendämter (Beratung, Unterstützung und Beistandschaft) betreffen.

Der Entwurf zu einer Modernisierung des Kindschaftsrechts enthält wesentliche Verbesserungen für die Rechte des Kindes, die gemeinsame Sorgeverantwortung nicht verheirateter Eltern, den Schutz des gewaltbetroffenen Elternteils sowie für die Kodifizierung des Pflegekindschaftsrechts. Die Hinweise des DIJuF konzentrieren sich auf diese Rechtsbereiche.

DIJuF-Hinweise zur Unterhaltsrechtsreform vom 28.1.2025
DIJuF-Hinweise zur Modernisierung des Kindschaftsrechts vom 5.2.2025
DIJuF-Stellungnahme zum Gesetzentwurf der CDU-Fraktion Rheinland-Pfalz zur Änderung des KiTaG RP

Das DIJuF hat eine Stellungnahme zum Gesetzentwurf der CDU-Fraktion Rheinland-Pfalz zur Änderung des Landesgesetzes über die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege (KiTaG) veröffentlicht und diese am 16.1.2025 im Rahmen der 35. Sitzung des Bildungsausschusses des Landtags Rheinland-Pfalz vorgestellt.

Das DIJuF begrüßt das mit dem Gesetzentwurf verfolgte Ziel, die Ressourcen von Tageseinrichtungen zu verbessern und damit sowohl die Beschäftigten und Träger von Kindertageseinrichtungen als auch die Rechtsansprüche von Kindern auf Förderung zu stärken. Grundsätzlich zu befürworten ist dabei die Festlegung höherer Personalquoten sowie zusätzlicher Fachkräftequoten für die Sprachförderung. Aus jugendhilfe-rechtlicher Sicht sollten diejenigen Neuregelungen, die sich auf den Inhalt des Rechtsanspruchs auf Förderung in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege beziehen, noch einmal in den Blick genommen werden.

DIJuF-Stellungnahme vom 9.1.2025
Gesetzentwurf der CDU-Fraktion Rheinland-Pfalz zur Änderung des KiTaG vom 7.11.2024
Rechtsexpertise zur kommunalen Armutsprävention im Rahmen des NAP-Prozesses

Das Bundeskabinett hat am 29.1.2025 die Stellungnahme der Bundesregierung zum Ersten Fortschrittsbericht zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans "Neue Chancen für Kinder in Deutschland" (NAP) beschlossen. Die Stellungnahme der noch amtierenden Bundesregierung stellt die umfangreichen Maßnahmen und Prozesse des Bundes vor, mit denen der Zugang zu Betreuung, Bildung, Gesundheit, Ernährung und Wohnraum für benachteiligte Kinder und Jugendliche verbessert werden soll. Sie ist insofern als Auftrag für die künftige Regierung formuliert.

Im ersten NAP-Fortschrittsbericht wird das Schwerpunkthema kommunale Armutsprävention behandelt. Dieses wurde mit dem NAP-Ausschuss, dem Katharina Lohse (Fachliche Leiterin des DIJuF) angehört, abgestimmt und eine praxisbezogene und eine juristische Expertise als Grundstein für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema im NAP-Prozess beauftragt. Unter dem Titel "Kommunale Armutsprävention und der Beitrag des Rechts" haben Dr. Thomas Meysen (SOCLES International Centre for Socio-Legal Studies), Katharina Lohse und Julia Tölch (DIJuF) die juristische Expertise zu Potenzialen und Grenzen des Rechts in der kommunalen Armutsprävention für Kinder umgesetzt.

Der Nationale Aktionsplan wurde im Juli 2023 im Bundeskabinett beschlossen und hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2030. Damit setzt Deutschland die Ratsempfehlung zur Kindergarantie der Europäischen Union um.

Meysen/Lohse/Tölch, "Kommunale Armutsprävention und der Beitrag des Rechts"
BMFSFJ, Aktuelle Meldung vom 29.1.2025
"Wir brauchen ein inklusives Kinder- und Jugendhilferecht"; Gastbeitrag von Katharina Lohse in der FAZ

Der Entwurf eines Gesetzes zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (IKJHG) wurde nicht mehr in dieser Legislaturperiode verabschiedet. In einem Gastbeitrag für die FAZ ordnet Katharina Lohse, Vorständin und Fachliche Leiterin des DIJuF, das Scheitern rechtlich ein und gibt einen Ausblick, wie das IKJHG von der zukünftigen Bundesregierung weiterentwickelt werden könnte. Die guten Ansätze und der mühsam erarbeitete Konsens sollten auf jeden Fall nicht zu tief in Schubladen verschwinden. Junge Menschen und Fachpraxis warten schon viel zu lang auf ein Inklusives SGB VIII.

Lohse, "Wir brauchen ein inklusives Kinder- und Jugendhilferecht" (FAZ Einspruch Exklusiv vom 21.1.2025)
JAdigital-Handreichung für die Jugendhilfeplanung

Im Rahmen von "JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten", einem Projekt des DIJuF in Kooperation mit dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gemeinnützige GmbH (ism gGmbH) und dem Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim im Auftrag des BMFSFJ, ist eine weitere Handreichung entstanden.

Diese nun vierte Handreichung adressiert die Anforderungen und Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung für Prozesse der Jugendhilfeplanung nach § 80 SGB VIII ergeben. Sie soll dabei unterstützen, welche Jugendhilfeangebote es anlässlich der Digitalisierung neu zu planen bzw. weiterzuentwickeln gilt und Jugendhilfeplaner:innen aufzeigen, welche digitalen Tools und Technologien sie im Rahmen ihrer Planungsprozesse selbst nutzen können.

JAdigital-Handreichung "Welche Anforderungen und Möglichkeiten ergeben sich durch die Digitalisierung für Prozesse der Jugendhilfeplanung nach § 80 SGB VIII?"
Neue DIJuF-Rechtsgutachten zum Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel setzt die Jugendämter unter Druck und führt zu vielfältigen Rechtsfragen, die das DIJuF für seine Mitglieder in Gutachten beantwortet und im Handlungsfeld "Fachkräftemangel" auf der DIJuF-Website fortlaufend veröffentlicht. Drei neue Gutachten beschäftigen sich mit der Frage, ob der Einsatz von Erzieher:innen in den Sozialen Diensten zulässig ist, ob Schulsozialarbeiter:innen in der Rufbereitschaft eingesetzt werden können und ob Kita-Betreuungszeiten begrenzt und eine Pflicht zur elektronischen Anmeldung eingeführt werden dürfen.

Handlungsfeld Fachkräftemangel auf der DIJuF-Website
Neu auf KiJuP-Online: Themengutachten "Verfahrenslotse – Rechtliche Grundlagen, TG-1282"

Das Themengutachten "Verfahrenslotse – Rechtliche Grundlagen, TG-1282" von Sarah Ehlers greift rechtliche Fragestellungen im Zusammenhang mit § 10b SGB VIII auf, die aus der Praxis an das Institut herangetragen wurden. Es richtet sich insbesondere an Verfahrenslots:innen selbst, aber auch an Leitungskräfte im Jugendamt, in deren Verantwortungsbereich die Verfahrenslots:innen tätig sind. Es wird auf grundlegende Aspekte wie die Unabhängigkeit der Beratungstätigkeit nach § 10b Abs. 1 SGB VIII, die datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen und das Vorgehen im Kinderschutzfall eingegangen. Außerdem werden Umfang und Grenzen der Pflichten von Verfahrenslots:innen bei der Umsetzung ihrer zweiten Aufgabe nach § 10b Abs. 2 SGB VIII beleuchtet.

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Neu auf KiJuP-Online: Themengutachten "Entscheidung über die Leistungsgewährung im SGB VIII, TG-1203"

Das Themengutachten TG-1203 "Entscheidung über die Leistungsgewährung im SGB VIII – sozialverwaltungsrechtliche Grundsätze" von Stephanie Götte wurde von Julia Tölch aktualisiert und ergänzt. Es ist nun insbesondere auch ausdrücklich auf Leistungen der Eingliederungshilfe ausgerichtet und enthält zwei neue Fragen, die sich mit dem Antragserfordernis im SGB VIII sowie mit dem Erfordernis des gegenseitigen Einvernehmens bei gemeinsamer Sorge befassen.

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Neues aus Politik, Praxis und Rechtsprechung
Bundestag beschließt Gewalthilfe- und UBSKM-Gesetz

Der Bundestag hat am 31.1.2025 den Entwurf eines Gesetzes für ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt (Gewalthilfegesetz – GewHG) in 2./3. Lesung beschlossen. Das GewHG soll erstmals bundesgesetzlich sicherstellen, dass gewaltbetroffene Frauen einen kostenfreien Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung haben. Es konkretisiert insofern staatliche Schutzpflichten aus dem Grundgesetz und Verpflichtungen aus der Istanbul-Konvention. Der Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt tritt am 1.1.2032 in Kraft. Damit sollen die Länder genug Zeit haben, ihre Hilfesysteme entsprechend auszubauen.

Ebenfalls vom Bundestag beschlossen wurde das Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen (UBSKM-Gesetz). Durch das UBSKM-Gesetz soll das Amt einer/eines Unabhängigen Bundesbeauftragten gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen geschaffen und der beim UBSKM-Amt angesiedelte Betroffenenrat sowie die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs auf eine gesetzliche Grundlage gestellt werden. Mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erhält eine Bundesbehörde den gesetzlichen Auftrag, bundesweit die Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs auszubauen.

Beide Gesetze müssen noch vom Bundesrat beschlossen werden.

BMFSFJ, Pressemitteilung vom 31.1.2025 zum GewHG
BMFSFJ, Pressemitteilung vom 31.1.2025 zum UBSKM-Gesetz
IKJHG wird nicht mehr in dieser Legislatur verabschiedet

Der Entwurf eines Gesetzes zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (IKJHG) wurde leider nicht mehr im Bundestag beraten.

Es ist bitter, dass ein so breit getragener Entwurf so kurz vor dem Ziel scheitert. Positiv gewendet wird dadurch jedoch Zeit gewonnen, nachzubessern: Dass das Recht betreffend die Vereinbarungen über die Qualität und Finanzierung von Jugendhilfeleistungen nicht modernisiert wurde, war für viele freie Träger ein schwerer Mangel des Entwurfs und könnte in einem neuen Entwurf nun mit aufgegriffen werden. Gleiches gilt für die gerade von Selbstvertretungsorganisationen erhobene Forderung, endlich Kinder und Jugendliche selbst zu Inhaber:innen des Anspruchs auf Hilfen zur Erziehung zu machen. Mit mehr Zeit können vielleicht auch die kritischen Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen gewonnen und eine Lösung für eine auskömmliche Finanzierung der Kommunen gefunden werden.

Überblick über den parlamentarischen Vorgangsablauf
Interdisziplinärer Appell aus Forschung und Fachpolitik zur Bekämpfung sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Mit dem interdisziplinären Appell "Initiative zur Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche" fordern namhafte Vertreter:innen aus Forschung und Fachpolitik die zukünftige Bundesregierung dazu auf, politische Initiativen zur Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu stärken und interdisziplinäre Forschung zu fördern. Der Appell hebt hervor, dass es eines intensiven bundespolitischen Engagements für den nachhaltigen Kinderschutz gegen sexuelle Gewalt in Deutschland braucht.

Interdisziplinären Appell "Initiative zur Bekämpfung sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche" vom 15.1.2025
BMFSFJ veröffentlicht Zehnten Familienbericht

Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat am 15.1.2025 zusammen mit Prof. Dr. Michaela Kreyenfeld, Vorsitzende der Familienberichtskommission, den Zehnten Familienbericht vorgestellt. Demnach erziehen in jeder fünften Familie in Deutschland Eltern ihre Kinder allein oder getrennt. Dies entspricht etwa 1,7 Mio. Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 Jahren. Der Großteil der Alleinerziehenden sind Mütter, der Anteil der Väter lag 2023 bei 18%. Die Familienberichtskommission hat vier zentrale Ziele formuliert, auf die ihre Handlungsempfehlungen hinwirken sollen: die Förderung ökonomischer Eigenständigkeit von Müttern wie Vätern, die Stärkung gemeinsamer Elternverantwortung, die Berücksichtigung von Vulnerabilitäten und die Anerkennung sowie Förderung der Vielfalt von Familienformen.

Die Bundesregierung ist durch den Deutschen Bundestag beauftragt, mindestens in jeder zweiten Wahlperiode einen Bericht über die Lage der Familien mit einer Stellungnahme der Bundesregierung vorzulegen. Mit der Erstellung des Zehnten Familienberichts wurde im Januar 2023 eine unabhängige Sachverständigenkommission beauftragt.

BMFSFJ, 10. Familienbericht
Einheitliche Kriterien für grenzüberschreitende Unterbringungen von Kindern und Jugendlichen – Arbeitshilfe der BAG Landesjugendämter

Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Landesjugendämter hat ihre Arbeitshilfe für grenzüberschreitende Unterbringungen von Kindern aktualisiert. Die Neufassung berücksichtigt gesetzliche Änderungen und stärkt die Rechte der Kinder, indem sie Anhörungen und eine beschleunigte Verfahrensweise einführt. Mit der Neufassung ihrer Arbeitshilfe erleichtert die BAG Landesjugendämter die gesetzeskonforme Durchführung und trägt zur Vereinheitlichung der Verfahrensweisen im Konsultationsverfahren nach Art. 82 Brüssel IIb-VO, Art. 33 KSÜ, §§ 45 ff. IntFamRVG bei. Die Arbeitshilfe wurde 2023 erstellt, jedoch erst Ende 2024 bei einer Online-Veranstaltung vorgestellt. Die Arbeitshilfe sowie die Dokumentation der Veranstaltung sind auf der Website der BAG abrufbar.

BAG, Verfahren bei grenzüberschreitenden Unterbringungen von Kindern und Jugendlichen
Ver.di fordert Sofortmaßnahmen gegen Fachkräftemangel in den Jugendämtern

Ver.di fordert Sofortmaßnahmen gegen den Fachkräftemangel und warnt: Ohne entschlossene Sofortmaßnahmen kann der Staat seinem Auftrag, den Schutz der Kinder vor Gefährdungen, zu dem er nach dem GG verpflichtet ist, vielerorts nicht mehr nachkommen. Aktuelle Daten aus ver.di-Befragungen zeigen, dass gerade in den Allgemeinen Sozialen Diensten (ASD) eine starke Fluktuation herrscht und viele Stellen unbesetzt sind. Um die Jugendämter wieder handlungsfähig zu machen, fordert ver.di die Realisierung mehrerer Sofortmaßnahmen wie die Einberufung eines gemeinsamen Kinderschutzgipfels von Bund, Ländern und Kommunen zur Erarbeitung eines nationalen Rettungsplans; die Ausstattung der Kommunen mit den notwendigen finanziellen Ressourcen; die Einführung bundesweiter Standards für strukturierte Qualifizierungskonzepte sowie die Begrenzung der Fallzahl im ASD auf max. 28 pro Vollzeitstelle.

ver.di, Pressemitteilung vom 14.1.2025
Stellungnahmen aus der Kinder- und Jugendhilfe zur anstehenden Bundestagswahl

Mehrere Verbände und Vereine der Kinder- und Jugendhilfe haben sich angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl am 23.2.2025 mit Stellungnahmen zu Wort gemeldet. Die Geschäftsführer:innen der Fachverbände für Erziehungshilfe in Deutschland haben Fragen für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe an die Bundesparteien formuliert. Sie fokussieren sich dabei auf die Bereiche, die mit dem KJSG und dem IKJHG im Sinne junger Menschen und Familien weiterentwickelt werden sollen: Inklusive Kinder- und Jugendhilfe, Stärkung niedrigschwelliger präventiver Hilfen, besserer Kinder- und Jugendschutz, Leaving Care und Selbstorganisation. Der Kinderschutzbund gibt einen Überblick über die Positionen der Parteien zu den Themen Kinderrechte/Kindeswohl/Kinderschutz, Kinderarmut, Bildung, Generationengerechtigkeit sowie Infrastruktur. Jugendliche ohne Grenzen (JoG) und der Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht (BuMF) e.V. fordern anlässlich der Bundestagswahl eine menschenrechtskonforme Asyl- und Migrationspolitik und rufen alle demokratischen Parteien auf, sich im Wahlkampf für die Einhaltung der Kinderrechte geflüchteter Kinder und Jugendlicher einzusetzen.

Fachverbände für Erziehungshilfen, Stellungnahme "Die Rechte junger Menschen im Mittelpunkt" vom 30.1.2025
Kinderschutzbund, Positionenüberblick "Wen kümmert´s?" vom 17.1.2025
JoG/BuMF, Forderungspapier vom 28.1.2025
AGJ-Positionspapier zur Kooperation zwischen Gesundheitshilfe und der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe

Das im Dezember 2024 verabschiedete AGJ-Positionspapier fasst die Feststellungen und Empfehlungen zusammen, die in dem Projekt "Themenbotschafter*in Gesundes Aufwachsen – Kooperation zwischen Gesundheitshilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe befördern" erarbeitet wurden. Das Projekt zielt darauf ab, bestehende Formate der Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Gesundheitssystem und Kinder- und Jugendhilfe und Eingliederungshilfe sichtbar zu machen und den fachpolitischen Austausch auf Bundesebene zu fördern. 2024 fand hierzu ein intensiver rechtskreisübergreifender Arbeitsgruppenprozess statt, in dem zu den Grundlagen und Strukturen diskutiert wurde, die für rechtskreisübergreifende Kooperationen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern entscheidend sind.

AGJ, Positionspapier vom 5./6.12.2024
Ergebnispapier zur digitalen Hilfeplanung in den Hilfen zur Erziehung

Im Rahmen des Projekts "JAdigital." hat das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik an der Universität Hildesheim ein Teilprojekt zur partizipativen Entwicklung digitaler Beratungs- und Hilfetools in der Kinder- und Jugendhilfe durchgeführt und ein Ergebnispapier veröffentlicht. Neben der Fokussierung auf die offene Kinder- und Jugendarbeit sowie die Beschwerdemöglichkeiten von Kindern unter sechs Jahren am Beispiel von Kindertagesstätten gehörten als weitere Themen das Hilfeplanverfahren nach § 36 SGB VIII sowie die ergänzenden Bestimmungen nach § 37c SGB VIII als zentrales Steuerungsinstrument in der Kinder- und Jugendhilfe zu den Forschungsschwerpunkten. Dabei ging es im Wesentlichen um die Fragestellung, wie durch digitale Verfahren der Hilfeplanungsprozess für junge Menschen und deren Partizipationsmöglichkeiten verbessert werden können.

JAdigital, Ergebnispapier zur digitalen Hilfeplanung in den Hilfen zur Erziehung
Neue Veröffentlichung zur medialen Berichterstattung bei Kindeswohlgefährdung

In der Nomos eLibrary steht kostenlos als Download das 2024 erschienene Buch von Nadine Wagner "Mediale Berichterstattung bei Kindeswohlgefährdung" zur Verfügung. Fälle von Kindeswohlgefährdung, die ein großes mediales Interesse hervorrufen, machen deutlich, dass Jugendämter Strategien und Maßnahmen entwickeln müssen, um angemessen auf Krisen zu reagieren und gleichzeitig den Schutz der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten. Das Buch zeigt Wege auf, wie die Fachbehörden auf negative Berichterstattung reagieren können, ohne ihr Vertrauen einzubüßen, und entwirft einen Handlungsleitfaden für die Kommunikation zwischen Jugendamt und Medien bei öffentlich gewordenen Fallverläufen.

Wagner, "Mediale Berichterstattung bei Kindeswohlgefährdung", 2024
IDA-Leitfaden zur rassismuskritischen Öffnung von Jugendverbänden

Für alle, die Jugendverbände offener und inklusiver für jungen Menschen gestalten möchten, legt das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) eine neue Leitfadenreihe vor. Sie soll haupt- und ehrenamtlich Aktive in Jugendverbänden dabei unterstützen, ihre Organisation und ihre Angebote so zu entwickeln, dass Rassismus und Antisemitismus besprechbar werden und ihnen vorgebeugt wird. Die erste Ausgabe "Schritt für Schritt: rassismuskritische Öffnung für Jugendverbände" bietet eine praxisnahe Anleitung, wie aktive rassismuskritische Öffnungsprozesse in Jugendverbänden umgesetzt werden können.

IDA, Leitfaden zur rassismuskritischen Öffnung von Jugendverbänden
AGJ-Zwischenruf "Für eine politikfeldübergreifende und multidimensionale EU-Kinder- und Jugendpolitik – auch angesichts politisch und finanziell veränderter Bedingungen!"

Die AGJ befürchtet mit Blick auf die neu gesetzten politischen Ziele der Europäischen Kommission, dass junge Menschen vor allem in Bezug auf ihre individuelle Resilienz und Beschäftigungsfähigkeit vor dem Hintergrund des Ziels einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität Europas mitgedacht werden. Andere wichtige Aspekte und die Eigenständigkeit der Kinder- und Jugendpolitik drohen, vernachlässigt zu werden. In einem ausführlichen Zwischenruf fordert die AGJ, die Belange von Kindern und Jugendlichen in allen politischen Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen und sie als aktive Mitgestalter:innen eines demokratischen und weltoffenen Europas anzusprechen.

AGJ, Zwischenruf zur EU-Kinder- und Jugendpolitik vom 16.1.2025
JAmt Heft
JAmt Heft 2 ist mit folgenden Aufsätzen erschienen:

"Aktuelle Rechtsprechung zur Kostenheranziehung (2022 bis 2024)", Diana Eschelbach (JAmt 2025, 54)

"Aufhebung des § 7a UVG und deren Auswirkungen", Jan-Eike Meyer (JAmt 2025, 58)

"Medizinische Kindesmisshandlung, Kooperation mit der Medizin und Vorgehen der Jugendhilfe – Teil II", Dr. Tobias Heimann · Dr. Jo Ewert · Dr. Dirk Bange · Hannah Gröll · Prof. Dr. Jörg M. Fegert · Dr. Oliver Berthold (JAmt 2025, 63)

Inhaltsverzeichnis JAmt Heft 2/2025

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