Newsletter 6/2022
Aktuelle DIJuF-Veranstaltungen
JAmt Heft
DIJuF-Intern
JAmt-Sonderheft zu rechtlichen Fragen junger Geflüchteter aus der Ukraine

Hinweise und Stellungnahmen zu den rechtlichen Fragen, die im Zusammenhang mit der Ankunft geflüchteter Kinder und Jugendlicher und ihren Familien aus der Ukraine auftreten, erscheinen zusammengefasst in einem Sonderheft der Fachzeitschrift „Das Jugendamt (JAmt)“. Das Heft kann zum Preis von 6,90 EUR für Mitglieder/9,90 EUR für Nicht-Mitglieder (jew. zzgl. Versandkosten und USt.) über unten stehenden Kontakt bestellt werden. Die digitalisierte Fassung wird über KiJuP-online abrufbar sein.

Kontakt
Neu in KiJuP-online: „Das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz – KJSG“

Das neue Handbuch, herausgegeben von Dr. Thomas Meysen, Katharina Lohse, Lydia Schönecker und Angela Smessaert, enthält alles, was zum Verständnis der Neuregelungen durch das KJSG notwendig ist. Verständlich geschrieben und auf einen Blick werden die Änderungen vorgestellt und in ihren Auswirkungen für die Praxis erläutert. Das Handbuch ist ab sofort auch in KiJuP-online abrufbar.

KiJuP-online
Fachtagung „Im Fokus der Großen Vormundschaftsreform: Praxisentwicklung für Kinder und Jugendliche“ vom 24. bis 25.10.2022 in Kassel

Die Fachtagung zur Vormundschaftsrechtsreform kurz vor deren Inkrafttreten am 1.1.2023 stellt im Sinne der Reform zum einen das Kind in den Mittelpunkt, zum anderen aber auch die Rahmen- und Arbeitsbedingungen in der Vormundschaft. Die Tagung wird vom Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V. gemeinsam mit dem DIJuF und der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen e. V. (IGfH) durchgeführt.

Weitere Informationen und Anmeldung
Child Support Forum am 1.6.2022

Am 1.6.2022 fand das erste Child Support Forum statt. Auf Initiative des DIJuF trafen sich Vertretungen von UV-Stellen aus neun verschiedenen EU-Staaten online und präsentierten ihre verschiedenen Unterstützungs- und Rückgriffsysteme. Teilgenommen haben auch Vertreterinnen und Vertreter der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht (HCCH), des deutschen Bundesamts für Justiz (BMJ), des amerikanischen Vereins NCSEA und der Universitäten Verona und Bergamo. Mit dem Child Support Forum soll der Austausch zwischen Akteurinnen und Akteuren der internationalen Unterhaltsgeltendmachung und deren Vernetzung im Rahmen des 2013 gegründeten Netzwerks Child Support Worldwide gefördert werden. Die regen Diskussionen werden in einem zweiten Termin mit dem Schwerpunkt „Herausforderungen beim grenzüberschreitenden Unterhaltsrückgriff“ im Herbst fortgeführt.

Internetseite „Child Support Worldwide“
Impulspapier zum KJSG – Bewertung aus juristischer Sicht

Der AFET – Bundesverband für Erziehungshilfe e. V. hat im Rahmen seiner Reihe IMPUL!SE zur Umsetzung der Neuregelungen im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) das Impulspapier „Stärkung per Gesetz. Das KJSG aus juristischer Sicht“ von Katharina Lohse, Fachliche Leiterin, DIJuF, veröffentlicht. Der Beitrag, der auf der Website des AFET abrufbar ist, nimmt die rechtlichen Instrumente in den Blick, mithilfe derer das KJSG junge Menschen und ihre Familien stärken will.

Impulspapier
Neu auf KIJuP-online: Länderinformation zu Lettland

Die neue Länderinformation zu Lettland erhält detaillierte Hinweise zur Vorgehensweise im Rahmen der Geltendmachung. In diesem Land als Mitgliedstaat der EU können zB deutsche Unterhaltstitel ohne Weiteres durchgesetzt werden. Die lettischen Behörden leisten hierbei kostenfrei Unterstützung und haben gute Möglichkeiten, Einkommen und Vermögen des unterhaltspflichtigen Elternteils zu ermitteln und entsprechend vorzugehen.

KiJuP-online
KJSG in der Praxis: Live-Online-Seminarreihe

Die Live-Online-Seminarreihe des DIJuF zu verschiedenen Themen des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) ist gestartet. Für Kurzentschlossene sind noch Plätze für die Live-Online-Seminare zum Thema „Selbstvertretungsorganisationen“ am 7.7.2022 sowie „Kooperation im Kinderschutz“ am 11.7.2022 verfügbar.

Weitere Informationen zum Live-Online-Seminar „KJSG in der Praxis: Selbstvertretungsorganisationen“
Weitere Informationen zum Live-Online-Seminar „KJSG in der Praxis: Kooperation im Kinderschutz“
Neues aus Politik, Praxis und Rechtsprechung
Bestandsanalyse zum Ganztag für Fachkräfte, Kinder und Eltern

Im Rahmen des Projekts „Zukunft Ganztagesbetreuung! Erziehung, Bildung und Betreuung vom Kind aus gedacht“ wurde vom Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e. V. (BVkE) zusammen mit der wissenschaftlichen Begleitung durch das Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH (IKJ) eine Bestandsanalyse aufgesetzt. Mit der Befragung wird das Ziel verfolgt, die bestehende Angebotsvielfalt der unterschiedlichen Bundesländer sichtbar zu machen sowie Herausforderungen und Gelingensbedingungen zu identifizieren. Die Ergebnisse der Bestandsanalyse fließen dann in die politische Lobbyarbeit und in die Weiterentwicklung der Ganztagsbetreuung mit Blick auf den kommenden Rechtsanspruch in 2026 ein. Damit alle Akteurinnen und Akteure aus dem Ganztag angesprochen werden, wurden drei Fragebögen für die unterschiedlichen Zielgruppen konzipiert.

Bis 25.6.2022 haben sowohl die Fachkräfte im Ganztag als auch die Kinder und Eltern bzw. deren erziehungsberechtigte Personen die Möglichkeit, sich vertraulich und anonym über die Angebote und Strukturen im Ganztag zu äußern.

Projekt
Bestandsanalyse für die Fachkräfte
Kinderbefragung
Elternbefragung
Gemeinsam für Qualität: Kinder beteiligen im Ganztag

„Gemeinsam für Qualität: Kinder beteiligen im Ganztag“ – unter diesem Namen startet ein neues Bundesprogramm, das über den Europäischen Sozialfonds (ESF) von der Europäischen Union (EU) kofinanziert wird. Ziel ist, die aktive Beteiligung von Grundschulkindern zu fördern und ihre Bedürfnisse besser zu berücksichtigen. Ab 2.5.2022 können Schulträger und private sowie öffentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe Anträge einreichen. Weitere Informationen zum Antrag bietet die Förderrichtlinie.

Das ESF Plus-Bundesprogramm umfasst drei Kernelemente für mehr Qualität im Ganztag durch Beteiligung: Pädagogische Fach- und Lehrkräfte zum Thema Beteiligung weiterqualifizieren und begleiten, partizipative Angebote gestalten und sie im Ganztagsschulkonzept verankern sowie Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe im Ganztag stärken. Die Stärkung von Strukturen und Möglichkeiten, die es Kindern erlaubt, sich zu beteiligen, ist eine Voraussetzung für gute Ganztagsbetreuung. Gleichzeitig fördert Beteiligung das demokratische Handeln der Kinder und aller beteiligten Akteurinnen und Akteure an den Ganztagsschulen.

Meldung vom 2.5.2022
Neue Bundeskontaktstelle für Geflüchtete aus der Ukraine mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) haben eine neue Bundeskontaktstelle für Geflüchtete aus der Ukraine mit Behinderung und/oder Pflegebedarf eingerichtet, die durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) umgesetzt wird. Die Bundeskontaktstelle ist Erstaufnahmestelle für Geflüchtete mit Fragen zur Ankunft von Menschen mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf.

Evakuierende Organisationen können die Ankunft größerer Gruppen von Menschen mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf melden. Die Bundeskontaktstelle unterstützt außerdem die Landeskoordinierungsstellen, indem Unterbringungsanfragen, Bedarfsmeldungen und freie Unterbringungskapazitäten weitergeleitet und Rückfragen beantwortet werden. Dieser Service wird zzt. ausschließlich auf Deutsch angeboten.

Kontakt
Erste Langzeitstudie in Deutschland zum Leaving Care

„Care Leaver Statistics – Soziale Teilhabe im Lebensverlauf junger Erwachsener – Eine Langzeitstudie“ (CLS-Studie) ist die erste Langzeitstudie in Deutschland zum sog. Leaving Care junger Erwachsener und untersucht über mehrere Jahre hinweg den Übergang junger Menschen zwischen dem Leben in der Pflegefamilie, der Wohngruppe sowie sonstigen betreuten Wohnformen und dem Erwachsenenleben. Der inhaltliche Fokus der CLS-Studie bezieht sich auf die Teilhabe im Lebensverlauf. Angelegt als Paneluntersuchung werden wiederholt per Zufall ausgewählte Jugendliche und junge Erwachsene, die während ihrer Kindheit oder Jugend „fremduntergebracht“ waren, über sieben Jahre hinweg befragt. Die jungen Menschen werden per Zufallsprinzip über Träger, Einrichtungen, Wohngruppen und Pflegekinderdienste vom Projektverbund kontaktiert. In der ersten Befragungswelle diesen Sommer werden junge Menschen im Alter von 16 bis einschließlich 19 Jahren befragt.

Die CLS-Studie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und von einem Projektverbund, bestehend aus der Universität Hildesheim (Institut für Sozial- und Organisationspädagogik), dem Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI), der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e. V. (GISS) und der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen e. V. (IGfH), durchgeführt.

Weitere Informationen
Kinderschutz im Gesundheitssystem verankern!

Das Gesundheitssystem muss bei Fällen von Kindeswohlgefährdung ausreichend befähigt werden, gefährdete Kinder zu erkennen und bestmöglich mit medizinischer Expertise und Hilfe versorgen zu können, fordern Fachgesellschaften und Berufsverbände der Kinder- und Jugendmedizin in ihrem am 19.5.2022 publizierten Positionspapier. Kinder und Jugendliche können nur geschützt werden, wenn im Gesundheitssystem flächendeckende und nachhaltige Strukturen etabliert werden.

Ziel der Stellungnahme ist, der Politik zu verdeutlichen, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, damit das Gesundheitssystem Verantwortung übernehmen und seinen Beitrag zum Kinderschutz leisten kann. Wichtige Eckpunkte sind zB Kinderschutzgruppen als integraler Bestandteil jeder Klinik und feste Finanzierungsmodelle für Kinderschutzfälle.

Pressemitteilung vom 19.5.2022
Positionspapier
Psychische Gewalt und Emotionale Vernachlässigung von Kindern

Die Kinderschutz-Zentren legen ein „Positionspapier zum Verständnis von Psychischer Gewalt und Emotionaler Vernachlässigung von Kindern“ und Jugendlichen vor und erläutern ihre Arbeitsweise im Zusammenhang mit dieser Problematik. Die Positionierung spiegelt die aktuelle Diskussion der Kinderschutz-Zentren wider. Sie ist prozessorientiert angelegt, um Entwicklungen in Gesellschaft, Fachdiskussion und Praxis Rechnung tragen zu können.

Psychische Gewalt und Emotionale Vernachlässigung treten in der Praxis häufig auf. Sie sind weder individuell noch familiär oder gesellschaftlich weniger schädigend als körperliche oder sexuelle Gewalt. Sie bleiben jedoch häufig unerkannt, auch als substanzieller Teil in allen anderen Gewaltformen. Sie sind als alleinige Gefährdungsformen selten ausreichend, um gegen den Willen der Eltern Hilfen einzuleiten. Der sog. Graubereich der Kindeswohlgefährdung ist hier sehr breit. Ein Ziel dieser Stellungnahme ist, dieser für die kindliche Entwicklung schädlichen Praxis entgegenzutreten.

Meldung vom 18.5.2022
Positionspapier
Erste Sitzung der Special Commission zum Haager Unterhaltsübereinkommen

Vom 17. bis 19.5.2022 fand in Den Haag die erste Sitzung der Special Commission zum Haager Unterhaltsübereinkommen und zum Protokoll über das auf Unterhaltspflichten anwendbare Recht vom 23.11.2007 statt.

Bericht vom 25.5.2022
Zunehmende Privatisierung fach- und hochschulischer Qualifizierung in der Kinder- und Jugendhilfe: Chancen, Herausforderungen und Anforderungen an eine hochwertige Qualifizierung

In der Qualifizierungslandschaft der Kinder- und Jugendhilfe ist ein seit Jahren zunehmender Anteil an privaten Anbietern zu beobachten. Insbesondere der Anteil privater Qualifizierungsanbieter im Hochschulbereich erfährt derzeit ein rapides Wachstum, während private Träger auf Fachschulebene bereits stark etabliert sind. Dabei werden duale wie Fernstudiengänge vorrangig von privaten Ausbildungsträgern angeboten.

Die Ausweitung der Trägerlandschaft und die zunehmende Privatisierung der Qualifizierungsangebote für die Kinder- und Jugendhilfe haben eine Veränderung der Qualifizierungslandschaft insgesamt zur Folge. Deren mögliche Auswirkungen sowohl im fach- als auch hochschulischen Bereich werden bisher noch nicht systematisch erfasst und können daher auch nicht belastbar analysiert und bewertet werden. Dennoch arbeitet die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ in einem nun vorgelegten Papier spezifische Herausforderungen der Qualitätssicherung und -entwicklung im Kontext der Qualifizierung der Fachkräfte für die Kinder- und Jugendhilfe heraus, die sich sowohl grundsätzlich als auch für den jeweiligen Bereich der Fach- bzw. Hochschulen im Zuge der zunehmenden Privatisierung der Qualifizierungsangebote ergeben. In dem Zusammenhang konstatiert die AGJ, dass verschiedene Instrumente und Kontrollmechanismen der Qualitätssicherung und -entwicklung bereits vorhanden sind. Diese müssen jedoch im Lichte der neu gestellten Herausforderungen zunehmender Privatisierung neu justiert bzw. mit den erforderlichen Ressourcen ausgestattet werden. Zudem müsse ihre adäquate Umsetzung in der Praxis sichergestellt werden.

Positionspapier vom 17./18.3.2022
„Allianz gegen Gewalt“ interdisziplinäre Workshopkonferenz am 13.9.2022 in Berlin

Am 13.9.2022 findet die interdisziplinäre Workshopkonferenz „Gemeinsam stark! Allianz gegen Gewalt und Vernachlässigung und deren Folgen“ in Berlin statt. Organisiert wird die Konferenz von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsnetzwerk „Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit Gewalt, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch in Kindheit und Jugend“. Ein Fokus des Netzwerks liegt auf der Entwicklung und Evaluation neuer, evidenzbasierter Behandlungs- und Präventionsmethoden. Mit der Veranstaltung soll der Dialog zwischen und die Vernetzung von verschiedenen Menschen gestärkt werden, die sich in dem Bereich „Folgen von Gewalt und Vernachlässigung in Kindheit und Jugend“ engagieren.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung
JAmt Heft

Das JAmt Heft 6 ist erschienen mit folgenden Aufsätzen:

„Aktuelle Rechtsprechung zur Kostenheranziehung“ von Diana Eschelbach

„Belehrung über die Kostenbeitragspflicht gem. § 92 Abs. 3 SGB VIII bei Wechsel der Hilfeart“ von PhDr. Andreas Jordan, LL.M.

„Fort- und Weiterbildungen im ASD. Stiefkind oder elementarer Bestandteil der Personalentwicklung?“ Prof. Dr. Dirk Michael Nüsken/Annette Berg

Inhaltsverzeichnis JAmt Heft 6/2022