Newsletter 6/2025
Aktuelle DIJuF-Veranstaltungen
DIJuF-Intern
DIJuF-Umfrage: Wie zufrieden sind Sie mit unseren Informationsangeboten?

Ob über unsere Website, die Fachzeitschrift DAS JUGENDAMT, per LinkedIn oder diesen Newsletter – das DIJuF informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der Kinder- und Jugendhilfe sowie im Familienrecht.

Damit wir unsere Angebote gezielt weiterentwickeln und noch besser auf Ihre Interessen abstimmen können, bitten wir Sie um Feedback zur Nutzung unserer Informationskanäle. Die Umfrage ist anonym und dauert nur fünf Minuten.

Unter allen Teilnehmenden verlosen wir fünf Gutscheine für Veranstaltungen des DIJuF iHv jeweils 100 EUR. Vielen Dank fürs Mitmachen!

Zur Umfrage
Dokumentation der DIJuF-Veranstaltung auf dem 18. DJHT 2025

Das DIJuF hat auf dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) in Leipzig am 13.5.2025 eine Zukunftswerkstatt zu "Jugendamt als Garant für chancengerechtes Aufwachsen" durchgeführt. Im Rahmen der Veranstaltung hat sich ein offener, konstruktiver Dialog zwischen Vertreter:innen der Selbstvertretung, der ombudschaftlichen Beratung und der öffentlichen Jugendhilfe entwickelt. Ein großes Dankeschön an unsere Referent:innen Karn Born (Careleaver e. V.), Denise Hartmann-Mohr (KrJA Germersheim), Andrea Len (Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe e. V.) und Johann Schulte (Kinder- und Jugendhilferechtsverein e. V.) sowie an die Moderator:innen Heinz Müller (ism gGmbH) und Katharina Lohse (Fachliche Leiterin des DIJuF), die sich auf diese nicht alltägliche Zusammensetzung eingelassen haben. Ebenso danken wir dem engagierten Publikum, das sich intensiv in die Diskussion eingebracht hat: Wie kann das Jugendamt in der Öffentlichkeit stärker als Garant für Kinderrechte und als verlässlicher Dienstleister für Familien wahrgenommen werden?

Die Anregungen aus dem Publikum (Padlets) sowie eine Materialsammlung mit DIJuF-Rechtsgutachten und JAmt-Aufsätzen zum Thema "Jugendamt & Kinderrechte" sind nun auf unserer Website abrufbar.

In den kommenden Wochen wird zudem die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ auf der Website des DJHT unter www.jugendhilfetag.de schrittweise Präsentationen aus den Veranstaltungen des DJHT bereitstellen.

Dokumentation DIJuF-Zukunftswerkstatt auf dem DJHT
FAQ zum Leaving Care aus einer Pflegefamilie

Das DIJuF hat im Auftrag des Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim im Rahmen des Projekts "Familie auf Zeit – Who cares after care" Rechts-FAQ zum Leaving Care aus der Pflegekinderhilfe erstellt. Die FAQ richten sich an junge Menschen, Pflegeeltern und Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und sollen Rechtssicherheit in Bezug auf zentrale Fragen vermitteln, die sich in der Lebensphase des Übergangs vor und mit dem Auszug aus dem Haushalt der Pflegeeltern in ein eigenständiges Wohnen ergeben. Dabei wurden die relevanten Rechtskreise mit einem Schwerpunkt auf Fragen der materiellen Lebensunterhaltssicherung in den Blick genommen. Das Projekt und die Rechtsexpertise wurden gefördert aus Mitteln des Niedersächsischen Vorab.

FAQ zum Leaving Care aus einer Pflegefamilie
FAQ "Fachkräftemangel und Recht – Inobhutnahme"

Am 9.4.2025 fand die zweite Offene Information im Rahmen unserer digitalen Veranstaltungsreihe „Fachkräftemangel & Recht“ zum Thema Inobhutnahme statt. Neben der Präsentation haben wir nun die Antworten auf die über das Padlet gesammelten Fragen der Teilnehmenden veröffentlicht. Sie umfassen Fragen zu den rechtlichen Grundlage der Inobhutnahme, zur Entlassung des Kindes aus der Einrichtung oder der Kinder- und Jugend-Psychiatrie (KJP) sowie zu Notlösungen.

FAQ zur Inobhutnahme
Gesamte Dokumentation der Veranstaltungsreihe „Fachkräftemangel & Recht“
Sitzung des Praxisbeirats Wirtschaftliche Jugendhilfe am 8.5.2025 in Heidelberg

In seiner Sitzung am 8.5.2025 in Heidelberg hat sich der Praxisbeirat Wirtschaftliche Jugendhilfe ua mit der Neuregelung der Sozialen Entschädigung (SGB XIV) auseinandergesetzt. Es besteht Einigkeit darüber, dass eine Handlungsanleitung, insbesondere für den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), benötigt wird, die in Zusammenarbeit mit dem DIJuF entwickelt werden soll. Ein weiterer Themenschwerpunkt war die Datenübermittlung bei der Fallabgabe mit dem Ziel, (bundesweit) eine reibungslose Fallabgabe zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang wurden Bearbeitungshilfen für die Praxis zusammengestellt, die demnächst auf der DIJuF-Website unter dem Handlungsfeld "Wirtschaftliche Jugendhilfe" veröffentlicht werden. Zudem wurde der nicht verabschiedete Entwurf des Gesetzes zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (IKJHG) thematisiert. Der Praxisbeirat wird sich positionieren, sobald die neue Regierung das Thema aufgreift. Das DIJuF war durch Friederike Knörzer vertreten.

Praxisbeirat Wirtschaftliche Jugendhilfe
Sitzung des Praxisbeirats Amtsvormundschaft am 15.5.2025 in Heidelberg

Der Praxisbeirat Amtsvormundschaft kam am 15.5.2025 in Heidelberg zusammen. Auf der Agenda stand ua der Erfahrungsaustausch zum neuen Entschädigungsrecht (SGB XIV), zum Selbstbestimmungsgesetz sowie zur Zusammenarbeit mit Verfahrenslots:innen. Diskutiert wurden zudem die Realisierung von Zwangsgeld oder -vorführung bei (wiederholtem) Fernbleiben von Eltern/Jugendlichen im familiengerichtlichen Verfahren trotz Anordnung des persönlichen Erscheinens und der Umgang mit der elektronischen Patientenakte. Für das DIJuF waren Susanne Achterfeld und Annalena Würz anwesend.

Praxisbeirat Amtsvormundschaft
Digitale Sitzung des Fachausschusses "Jugend und Familie" des DV am 7.5.2025

Der Fachausschuss des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V. (DV), dem Katharina Lohse, DIJuF, angehört, hat am 7.5.2025 digital über die Empfehlungen des DV zur Rechtsvereinfachung und Entbürokratisierung im Sozialrecht sowie über Künstliche Intelligenz in der Kinder- und Jugendhilfe beraten. Es wurden Arbeitsgemeinschaften zu den Themen "Inklusiver Wohnraum" und "Selbstvertretung und Partizipation junger Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe" einberufen. Zudem berichtete Dr. Heike Schmid-Obkirchner aus der aktuellen Arbeit des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ).

2. NRW Beistandstag am 6./7.5.2025 in Bonn

Am 6./7.5.2025 fand in Bonn der 2. NRW Beistandstag zum Thema "Zukunft gestalten: Die Rolle der Beistandschaft im Wandel der Zeit" statt. Zu dieser Veranstaltung hatten die beiden nordrhein-westfälischen Landesjugendämter in Kooperation mit dem überregionalen Arbeitskreis der Beistände in NRW eingeladen. Neben interessanten Vorträgen gab es zahlreiche Workshops: Hannah Binder leitete einen Workshop zu "Datenschutz in der Beistandschaft", Natalie Faetan eine Fallwerkstatt zur Unterhaltsrealisierung im Ausland. Zudem hielt Petra Birnstengel einen Vortrag "Aktuelle Rechtsprechung – Herausforderungen im Arbeitsalltag im Fachbereich Beistandschaft". Begleitet wurden die drei DIJuF-Referentinnen von den Kolleginnen Joelle Scharff und Laura Teschner.

3. Netzwerktreffen Kinderschutz am 7.5.2025 in Bergheim

Am 7.5.2025 hielt Hannah Binder, DIJuF, den Eröffnungsvortrag des 3. Netzwerktreffen Kinderschutz in Bergheim bei Köln. Im Mittelpunkt stand die Beratung durch die "insoweit erfahrene Fachkraft".

KVJS Jahrestagung Pflegekinderhilfe am 13./14.5.2025

Der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) – Landesjugendamt Stuttgart lud am 13./14.5.2025 zu seiner Jahrestagung Pflegekinderhilfe nach Bad Boll ein. Der erste Tag stand unter dem Motto "Verwandtenpflege – die Ressource der Zukunft? Zwischen langer Tradition und aktuellen Herausforderungen". Vanessa Brackmann, DIJuF, hielt einen Vortrag zu den rechtlichen Grundlagen und Besonderheiten der Verwandtenpflege und moderierte einen Austausch hierzu im Rahmen eines Workshops. Den zweiten Tag, der unter dem Motto "Recht und Praxis der Umgangsgestaltung in der Pflegekinderhilfe" stand, leitete aus dem DIJuF Annalena Würz mit einem Vortrag zu den rechtlichen Grundlagen des Umgangsrechts bei Pflegekindern ein. Im Anschluss daran fand eine gemeinsame Fallarbeit und eine Besprechung im Plenum statt.

NCSEA International Roundtable am 15./16.5.2025 in Washington, D. C.

Am 15./16.5.2025 fand in den Räumen der portugiesischen Botschaft in Washington, D. C., der erste International Roundtable der National Child Support Engagement Association (NCSEA) in Präsenz seit der Covid-Pandemie statt. Vertreter:innen von Zentralen Behörden aus den USA, Portugal, Brasilien, Norwegen, Schweden, Deutschland, England und Wales, Israel, Polen und Schottland berichteten über aktuelle Entwicklungen der internationalen Unterhaltsgeltendmachung in ihren Staaten. Für das DIJuF hat Dr. Isabelle Jäger-Maillet (International Coordinator der Abteilung Unterhaltsrealisierung im Ausland) teilgenommen. Sie hielt einen Vortrag zur grenzüberschreitenden Unterhaltsgeltendmachung durch öffentliche Träger und auf der Grundlage von öffentlichen Urkunden.

Drittes Dialogforum zur Umsetzung der Istanbul-Konvention am 21.5.2025 in Offenbach

Im Rahmen des Dritten Dialogforums zur Umsetzung der Istanbul-Konvention hielt Annalena Würz aus dem DIJuF einen Fachvortrag zum Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt. Das Forum, das das Frauenbüro Offenbach (Koordinierungsstelle) initiiert hat, hat zum Ziel, zentrale Handlungsfelder der Istanbul-Konvention zu diskutieren und gemeinsam mit kommunalen Akteur:innen Lösungsansätze für die Stadt zu erarbeiten. Dieses Mal stand das Umgangsrecht nach häuslicher Gewalt im Mittelpunkt und wurde aus den Perspektiven der Jugendhilfe, der Justiz und dem Gewaltschutz beleuchtet.

Neu auf KiJuP-online

Das Themengutachten Hausmann-Rechtsprechung im Unterhaltsrecht, TG-1119 wurde unter Berücksichtigung aktueller Rechtsprechung grundlegend von dem neuen Autorinnenteam Inga Behring und Petra Birnstengel, beide DIJuF, überarbeitet und ua um die Inhalte des früheren TG-1004 zur Inanspruchnahme von Elternzeit trotz Barunterhaltspflicht gegenüber weiteren Kindern ergänzt. Das modifizierte TG-1119 bietet nun den Überblick über den ganzen Themenkreis Hausmann-Rechtsprechung, TG-1004 ist ab sofort nicht mehr abrufbar. Auch TG-1018 zum Vermögenseinsatz beim Kindesunterhalt ist auf den neuesten Stand von Rechtsprechung und Literatur gebracht worden.

 

Der Stichwortkommentar von Grandel/Stockmann (Hrsg.) zum Familienrecht, der ca. 300 Stichwörter umfasst, ist jetzt in aktualisierter Form auf KiJuP-online abrufbar. Die erste Edition wurde insbesondere in den Bereichen Verfahrensrecht, Versorgungsausgleich, Gewaltschutz, Unterhalt, Namensrecht, Vormundschaft und Pflegschaft sowie Personenstandsrecht auf den neusten Stand von Gesetzgebung und Rechtsprechung gebracht. Ein neues Stichwort zur Selbstbestimmung über den Geschlechtseintrag rundet die praxistaugliche Darstellung ab.

Login zu KiJuP-Online
Neues aus Politik, Praxis und Rechtsprechung
Jugend- und Familienministerkonferenz mit Bundesfamilienministerin Prien

Bei der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) 2025 am 22. und 23.5.2025 in Hamburg hat sich Bundesfamilienministerin Karin Prien erstmals mit ihren Amtskolleg:innen der Länder ausgetauscht. Im Fokus stand die psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Um junge Menschen zu stabilisieren, bevor ernsthafte Probleme entstehen, soll die Prävention in der Kinder- und Jugendhilfe insgesamt gestärkt werden.

Karin Prien gab zudem einen Einblick in ihre politischen Schwerpunktsetzungen. Ihr Fokus liegt auf einer Bildungspolitik aus einem Guss. Darüber hinaus warb sie für ein gutes föderales Miteinander und eine neue Debatte über Fragen der Generationengerechtigkeit.

Die JFMK ist das Fachgremium der für die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik zuständigen Minister:innen sowie Senator:innen der Länder. Sie berät und beschließt grundsätzliche Angelegenheiten der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Die jeweils zuständige Bundesfamilienministerin nimmt als Gast teil.

BMBFSFJ Pressemitteilung vom 23.5.2025
Gesetzliche Anpassungen im Bereich Ganztagsausbau

Für mehr Qualität, mehr Plätze, mehr Bildungsgerechtigkeit: Das Investitionsprogramm "Ganztagsausbau" soll um zwei Jahre verlängert werden. Die Bundesregierung hat am 19.5.2025 einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet. Der Bundestag hat den parallel von den Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD vorgelegten gleichlautenden Gesetzentwurf zur Verlängerung der Fristen im Investitionsprogramm Ganztagsausbau am 22.5.2025 beraten. Mit der Verlängerung können Maßnahmen bis Ende 2029 abgeschlossen werden. Der Bund greift damit Bitten aus Ländern und Kommunen auf, mehr Planungssicherheit für den weiteren flächendeckenden Ausbau ganztägiger Grundschulbetreuung zu schaffen.

Der Bundesrat hat sich in seiner Sitzung am 23.5.2025 mit dem vom Land Niedersachsen eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des SGB VIII – Rechtsanspruchserfüllende Ferienangebote in der Ganztagsbetreuung von Kindern im Grundschulalter beschäftigt und in die Fachausschüsse zur weiteren Beratung verwiesen. Der Entwurf sieht vor, § 24 Abs. 4 SGB VIII ab 1.8.2026 um die zusätzliche Regelung zu ergänzen, dass der Rechtsanspruch auf ganztägige Förderung in Tageseinrichtungen für Kinder im Grundschulalter während der Schulferien auch durch Angebote der Jugendarbeit erfüllt werden kann, sofern keine Betreuung in Tageseinrichtungen möglich ist. Damit sollen die Kommunen mehr Handlungsspielraum zur Erfüllung des Rechtsanspruchs unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten erhalten.

BMBFSFJ Pressemitteilung vom 19.5.2025
BR-Drucks. 208/25 vom 15.5.2025
Eingeschränkter Familiennachzug/Aufruf "Familien gehören zusammen!"

Das Bundeskabinett hat am 28.5.2025 den Gesetzentwurf von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt zur Einschränkung des Familiennachzugs für bestimmte Flüchtlinge gebilligt. Subsidiär Schutzberechtigte sollen demnach zwei Jahre lang keine Familienangehörigen mehr nach Deutschland holen dürfen. Härtefälle sind ausgenommen. Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen.

Anlässlich des Internationalen Tages der Familie haben über 30 Organisationen die Bundesregierung in einem gemeinsamen Aufruf "Familien gehören zusammen!" aufgefordert, den Familiennachzug effizienter zu gestalten, anstatt ihn einzuschränken. Konkret fordern sie, den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten zu erhalten, die Verfahren zu verbessern, minderjährige Geschwister nicht zurückzulassen und besonders schutzbedürftigen Familien beizustehen.

Aufruf "Familien gehören zusammen!"
Länder fordern Gleichbehandlung von Zwei-Mütter-Familien

Mit einer am 23.5.2025 gefassten Entschließung hat der Bundesrat die Bundesregierung dazu aufgefordert, das Abstammungsrecht bei Familien mit zwei Müttern zu ändern. Aktuell wird in dieser Konstellation nur die leibliche Mutter in der Geburtsurkunde und den Geburtenregister eingetragen. Die andere Mutter muss ein Adoptionsverfahren durchlaufen, um rechtlich als Elternteil anerkannt zu werden. Bei Paaren, die aus einer Frau und einem Mann bestehen, wird der Mann bei der Geburt eines Kindes automatisch Vater (bei Ehegatten) bzw. kann er die Vaterschaft anerkennen. Diese Ungleichbehandlung, so der Bundesrat, stelle eine Diskriminierung dar, die es zu beseitigen gelte. Im Sinne des Kindeswohls müsse es allen Kindern ermöglicht werden, unmittelbar nach der Geburt zwei Eltern im Rechtssinne zu haben – unabhängig von deren Geschlecht. Daher schlagen die Länder der Bundesregierung vor, das Abstammungsrecht so zu ändern, dass die Ehefrau der gebärenden Frau rechtliche Mutter des Kindes wird. Auch die Anerkennung der Mutterschaft bei Zwei-Mütter-Familien müsse ermöglicht werden.

Die Entschließung wird der Bundesregierung zugeleitet. Ob und wann sie sich damit auseinandersetzen muss, ist gesetzlich nicht geregelt.

BR- Drucks.161/25 (Beschluss) vom 23.5.2025
Schutz von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum: neue Zahlen und EU-Verfahren

Anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts 2024 von jugendschutz.net fordert Bundesfamilienministerin Karin Prien mehr (technischen) Kinderschutz im Internet und eine stärkere Vermittlung von Medienkompetenz an Schulen und durch Eltern. Im Jahr 2024 dokumentierte jugendschutz.net 17.630 Verstöße gegen den Jugendmedienschutz. In fast der Hälfte der Fälle wies jugendschutz.net die Anbieter auf die Verstöße hin. In 99 % der Fälle reagierten die Dienste mit Löschung oder Sperrung der Inhalte. Aufsichtsfälle wurden an die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) und die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) übermittelt. Der erfolgreichen Beseitigung von Jugendschutzverstößen stehen strukturelle Mängel hinsichtlich der Vorsorgemaßnahmen vieler digitaler Dienste entgegen. Zentrales Problem bleibt die fehlende Altersprüfung, ohne die Kinder und Jugendliche auf beliebten Plattformen kaum geschützt sind. Besonders alarmierend sind die verstärkte Ansprache junger Menschen durch extremistische Gruppen sowie der wachsende Einfluss künstlicher Intelligenz, der die Verbreitung problematischer Inhalte zusätzlich befeuert.

Jugendschutz.net fungiert als gemeinsames Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Über seine Online-Beschwerdestelle nimmt es Verstöße gegen den Jugendmedienschutz entgegen.

Die Europäische Kommission hat gegen vier große Plattformen mit pornografischen Inhalten wegen möglicher Verstöße gegen das Gesetz über digitale Dienste (DSA) förmliche Verfahren eingeleitet. Die Anbieter sollen insbesondere keine wirksamen Alterskontrollen eingesetzt haben, um Minderjährige von der Nutzung abzuhalten. Bestätigen sich die Vorwürfe, drohen den Anbietern hohe Bußgelder. Die Kommission hat jüngst einen Entwurf für Leitlinien zum Schutz Minderjähriger veröffentlicht. Darin empfiehlt sie eine Reihe technischer Schutzmaßnahmen – etwa Altersverifikationssysteme oder Altersabschätzungen. Die EU-Kommission hatte angekündigt, in dieser Amtszeit verstärkt den Schutz der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum in den Blick zu nehmen.

BMBFSFJ Pressemitteilung vom 20.5.2025
Jahresbericht jugendschutz.net 2024
EU-Kommission Pressemitteilung vom 27.5.2025
Appell der Fachverbände für Erziehungshilfen zur Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe

Die Geschäftsführenden der Fachverbände für Erziehungshilfen in Deutschland fordern mit Nachdruck, die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe im vorgegebenen Zeitplan (s. § 108 SGB VIII) gesetzlich zu verankern und die Chance wahrzunehmen, bundesweit ein inklusives Leistungssystem zu gestalten, das gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen sicherstellt. Die Fachverbände haben dazu den Appell "In den Hafen! Die inklusive Kinder- und Jugendhilfe gesetzlich verankern" veröffentlicht.

Der Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e. V. (BVkE) und der Evangelische Erziehungsverband e. V. (EREV) hatten zuvor Erwartungen an die Fortsetzung des Reformprozesses zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe formuliert.

Appell vom 28.5.2025
Positionspapier vom 5.5.2025
Appell zum Erhalt der Qualität der sozialpädagogischen Ausbildungen und der Qualitätssicherung in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Diakonie Deutschland, Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V., fordern in einem breit unterstützten Appell an die Bundesländer und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ), das System der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland handlungsfähig zu halten und keine Qualitätseinbußen in Ausbildung und Praxis zuzulassen. Der Appell wendet sich insbesondere gegen die jüngsten Pläne von Bund und Ländern, zur Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte für Kitas, Ganztags- und Jugendhilfeeinrichtungen die Standards für Qualität und Professionalität in der Berufsausbildung aufzuweichen. Im Dezember 2024 hatten die Konferenzen der Minister für Kultus (KMK) sowie für Jugend und Familie (JFMK) beschlossen, die Erstausbildung für sozialpädagogische Assistenzkräfte zu reformieren und sie künftig in den Bereichen Kita, Ganztag und Hilfen zur Erziehung den staatlich anerkannten Fachkräften gleichzustellen – die üblicherweise eine deutlich längere und fundiertere Ausbildung absolviert haben. Gegen diesen Weg der Deprofessionalisierung richtet sich der Appell.

Appell vom 26.5.2025
Sachverständigenrat für Integration und Migration veröffentlicht Jahresgutachten 2025

In seinem jährlichen Jahresgutachten "Reformen, die wirken? Zur Umsetzung von aktuellen Migrations- und Integrationsgesetzen" hat sich der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) mit der Frage beschäftigt, inwiefern die Gesetzesreformen der letzten Jahre wirksam sind, und hat grundsätzlich die Voraussetzungen für eine gelingende Rechtsumsetzung in die Praxis analysiert und Handlungsempfehlungen für künftige Gesetzgebungsverfahren abgeleitet. Der SVR kritisiert, dass die Verwaltung bei der Umsetzung der Neuerungen im Migrationsrecht mit den häufigen Gesetzesreformen nicht Schritt halten könne. Es sei daher notwendig, dass Gesetze vor ihrer Verabschiedung einem Praxis-Check unterzogen würden, an dem die zuständigen Behörden ebenso wie die Adressat:innen der Gesetzgebung beteiligen sind.

Der SVR ist ein unabhängiges Gremium der wissenschaftlichen Politikberatung und veröffentlicht jeweils im Frühjahr sein Jahresgutachten.

SVR Jahresgutachten 2025
Fachliche Empfehlungen zur Hilfe für junge Volljährige

Der Bayerische Landesjugendhilfeausschuss hat am 26.2.2025 umfassende „Fachliche Empfehlungen zur Hilfe für junge Volljährige und zur Nachbetreuung gemäß §§ 41 und 41a SGB VIII“ beschlossen und diese nun veröffentlicht. Sie sollen den Jugendämtern in Bayern als Handreichung für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben dienen und adressieren die gesetzlichen Änderungen und Herausforderungen, die mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) eingeführt wurden. Ein besonderer Fokus liegt auf der systematischen Bedarfsklärung, der Ausgestaltung der Hilfen und der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit.

Die Empfehlungen sind ein Ergebnis intensiver Zusammenarbeit von Vertreter:innen der Träger der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe in Bayern, des Oberbayerischen Bezirkstags, der Wissenschaft, des Bayerischen Landesjugendhilfeausschusses, des ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt sowie des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

Empfehlungen zur Hilfe für junge Volljährige
SAVE THE DATE: 83. Deutscher Fürsorgetag vom 16. bis 18.9.2025 in Erfurt

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. (DV) lädt vom 16. bis 18.9.2025 zum 83. Deutschen Fürsorgetag in das Congress Center Erfurt ein. Unter dem Motto "TRANSFORMATIONEN SOZIAL MACHEN" wird das Soziale im Kontext der multiplen Transformationen in den Mittelpunkt gestellt. Zu den Referent:innen zählen ua auch die beiden DIJuF-Institutsräte Sylvia Lemm und Matthias Röder.

83. Deutscher Fürsorgetag 2025
JAmt Heft
JAmt Heft 6 erscheint in wenigen Tagen mit folgenden Aufsätzen:

"Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Überblick", Dr. Janna Beckmann · Katharina Lohse (JAmt 2025, 278)

"Neue Aufbewahrungsfristen für Jugendämter: der neue § 9b SGB VIII und die Herausforderungen", Guy Walther (JAmt 2025, 281)

"Unterbringung von Kindern und Jugendlichen im EU-Ausland durch deutsche Jugendämter (Brüssel IIb-VO und § 38 SGB VIII) – Dauerstreitfrage: Zustimmungserfordernis", Stefan Schlauß (JAmt 2025, 288)

"Rechtsprechungsübersicht Familienzusammenführung zu unbegleiteten minderjährigen Ausländern aus den Jahren 2023/24", Annalena Würz, LL.M. (JAmt 2025, 292)

"Zwischen Schutzauftrag und Gefahr – Gewalterfahrungen im Jugendamt", Prof. Dr. Nikolaus Meyer · Dr. Elke Alsago (JAmt 2025, 296)

Inhaltsverzeichnis JAmt Heft 6/2025

Folgen Sie uns auf LinkedIn

LinkedIn Icon