Newsletter 7-8/2022
Aktuelle DIJuF-Veranstaltungen
DIJuF-Intern
Empfehlungen zur Umsetzung des KJSG in den Jugendämtern

Die Fachgruppe „Kooperation im Kinderschutz“, die das DIJuF in Kooperation mit dem Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gemeinnützige GmbH (ism gGmbH) zur Begleitung der Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) in den Jugendämtern gegründet hat, hat in einem gemeinsamen Prozess Empfehlungen zur Umsetzung der Neuregelungen im Kinderschutz erarbeitet. Die Fachgruppe setzt sich aus rd. 25 Fach- und Leitungskräften aus Jugendämtern aus ganz Deutschland zusammen. In einem parallelen Prozess wurden die Arbeitsergebnisse der Fachgruppe von einer Resonanzgruppe, bestehend aus ebenfalls 25 Jugendamtsvertreterinnen und -vertreter, reflektiert und ergänzt.

Die Empfehlungen umfassen Hinweise zur fachlichen und organisatorischen Umsetzung der Neuregelungen in der Praxis, rechtliche Erläuterungen sowie einen kurzen fachpolitischen Ausblick.

• § 8a Abs. 1 S. 2 Nr. 2 SGB VIII – Beteiligung von Berufsgeheimnisträger*innen an der Gefährdungseinschätzung

• § 4 Abs. 4 KKG – Rückmeldung an Berufsgeheimnisträger*innen, die das Jugendamt wegen gewichtigen Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung informiert haben

• § 50 Abs. 2 S. 2–6 SGB VIII – Vorlage des Hilfeplans im familiengerichtlichen Verfahren

• § 5 KKG – Mitteilungen der Strafverfolgungsbehörde oder des Gerichts an das Jugendamt wegen gewichtiger Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung

Die Empfehlungen der Fachgruppen „Inklusive Kinder- und Jugendhilfe“, „Weiterdenken in der Pflegekinderhilfe“ und „Die Rolle der Jugendhilfeplanung bei der Umsetzung des KJSG“ folgen in den nächsten Tagen.

Empfehlungen
Fachtagung „Die Beistandschaft geht online – und das mit Leidenschaft“ vom 12. bis 13.9.2022 in Fulda

Die Bundestagung des Praxisbeirats Beistandschaft beim DIJuF findet diese Jahr mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung“ statt: Vorträge und Erfahrungsberichte zu E-Akte, Onlinezugangsgesetz und Datenschutz in der digitalen Kommunikation zeigen die Chancen in Zeiten knapper Ressourcen. In Arbeitsgruppen werden drängende Fragen aus dem Fachbereich Beistandschaft in kleinen Gruppen vertieft. Einblick in ein aktuelles Thema bietet der Vortrag „Einfach, gebündelt und digital – Neustart der Familienförderung durch die Kindergrundsicherung?“ von Dr. Romy Ahner, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V., Berlin. Diskutieren Sie mit und vernetzen Sie sich mit Kolleg*innen aus dem ganzen Bundegebiet.

Weitere Informationen und Anmeldung
„Ein Jahr KJSG – Wo stehen wir?“ – Digitale Veranstaltungsreihe der DIJuF-Fachgruppen zur Begleitung der Umsetzung des KJSG in den Jugendämtern

Die Neuregelungen durch das KJSG gilt es, in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe strukturiert und lösungsorientiert umzusetzen. Um den Jugendämtern dabei die Kooperation und aktive Gestaltung zu ermöglichen, hat das DIJuF im Herbst 2021 in Zusammenarbeit mit dem ism gGmbH vier Fach- und zwei Resonanzgruppen gegründet, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Jugendämter und Landesjugendämter aus dem gesamten Bundesgebiet bestehen.

In der Veranstaltungsreihe „Ein Jahr KJSG – Wo stehen wir?“ werden die Ergebnisse der Fachgruppen und örtliche Umsetzungsbeispiele vorgestellt. Mit den Teilnehmerinnen sowie Teilnehmern und Gästen wird im Anschluss diskutiert, was schon erreicht wurde, welche Hürden sich stellen und vor allem, was konkret die nächsten Schritte sind, um – ausgehend von gesetzlichen Neuregelungen – die Arbeit der Jugendämter weiterzuentwickeln.

• Die Rolle der Jugendhilfeplanung bei der Umsetzung des KJSG: Präventive Leistungen – endlich mehr im Blick? am 16.9.2022

• Weiterdenken in der Pflegekinderhilfe: Wie werden Schutzkonzepte mehr als schöne Worte? am 23.9.2022

• Kooperation im Kinderschutz: Alles schon erledigt – nichts mehr zu tun!? am 30.9.2022

• Inklusive Kinder- und Jugendhilfe: Der Verfahrensloste – Wie die Profilentwicklung pragmatisch gelingen kann am 7.10.2022

Ein Jahr KJSG – Wo stehen wir? – Digitale Veranstaltungsreihe der DIJuF-Fachgruppen zur Begleitung der Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) in den Jugendämtern
DIJuF-Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Abschaffung der Kostenheranziehung von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe vom 1.6.2022

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat einen Referentenentwurf vorgelegt, der die Kostenheranziehung von jungen Menschen und Leistungsberechtigten nach § 19 SGB VIII sowie für ihre Ehegatten und Lebenspartner aufhebt und der inzwischen vom Bundeskabinett gebilligt wurde. Damit können junge Menschen nun vollständig über das Einkommen, das sie erzielen, verfügen. Das DIJuF begrüßt in seiner Stellungnahme die Abschaffung der Kostenheranziehung und regt weiter die Entlastung auch von jungen Menschen, die Ausbildungsgeld gem. § 122 SGB III bzw. Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten, an.

DIJuF-Stellungnahme vom 14.6.2022
Entwurf eines Gesetzes zur Abschaffung der Kostenheranziehung von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe
Merkblatt zur neuen EuZVO

Ab dem 1.7.2022 gilt die novellierte Europäische Zustellungsverordnung VO EU 2020/1784 (EuZVO 2020). Das DIJuF hat eine Übersicht über die relevanten Vorschriften für den Fachbereich Beistandschaft und UV-Stellen veröffentlicht.

Übersicht über die relevanten Vorschriften
Digitale Auftaktveranstaltung des BMFSFJ „Gemeinsam zum Ziel: Wir gestalten die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe!“ am 27.6.2022

Am 27.6.2022 fand auf Einladung des BMFSFJ die digitale Auftaktveranstaltung zum geplanten Beteiligungsprozess für die Umsetzung der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe statt. Nach einer Begrüßung durch die neue Bundesfamilienministerin Lisa Paus stellten sie und mehrere Expertinnen zum Thema Jugendhilfe und Inklusion ihre Perspektiven auf die geplante Umsetzung der inklusiven Lösung dar. Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kleineren Arbeitsgruppen. Aus dem DIJuF haben Sarah Ehlers und Friederike Knörzer teilgenommen.

Meldung vom 27.6.2022
Tagungsdokumentation: Gelingende Kooperation – mehr als Klärung von Zuständigkeiten! vom 20. bis 21.6.2022

Knapp 100 Fachkräfte aus den Bereichen Vormundschaft, Pflegekinderhilfe und ASD haben bei der Tagung „Gelingende Kooperation – mehr als Klärung von Zuständigkeiten“ die Zusammenarbeit ihrer Fachbereiche im Hilfeprozess in den Blick genommen. Neben Vorträgen zu Strukturen und Verwaltungskultur, rechtlichen Aspekten, Haltung, Strategie und Bedeutung der Kooperation für gelingende Hilfeprozesse stand der Austausch der Beteiligten untereinander und mit den Referentinnen und Referenten im Fokus der Tagung und hat gewinnbringende Einsichten und Perspektiven eröffnet.

Tagungsdokumentation
Neu in KiJuP-online: Das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz – KJSG

Das neue Handbuch, herausgegeben von Dr. Thomas Meysen, Katharina Lohse, Lydia Schönecker und Angela Smessaert, enthält alles, was zum Verständnis der Neuregelungen durch das KJSG notwendig ist. Anschaulich geschrieben und auf einen Blick werden die Änderungen vorgestellt und in ihren Auswirkungen für die Praxis erläutert.

KiJuP-online
Neu in KiJuP-online: Frankfurter Kommentar in der 9. Aufl. 2022

Die Neuauflage des Frankfurter Kommentars ist ab sofort auch in KiJuP-online abrufbar. Die vollständig neu bearbeitete Auflage berücksichtigt insbesondere auch die Änderungen durch das KJSG und das Gesetz zur Reform des Vormundschaftsrechts.

KiJuP-online
Neu in KiJuP-online: Themengutachten zu Unterhaltsrechtliche Auskunftspflichten – gerichtliche Durchsetzung und Vollstreckung, TG-1245

Das Themengutachten „Unterhaltsrechtliche Auskunftspflichten – gerichtliche Durchsetzung und Vollstreckung, TG-1245“ wurde aus Anlass von Anfragen an das Institut erweitert und insgesamt aktualisiert. Unter den Fragen 6 und 7 sind nun Formulierungsvorschläge zu finden zu einem vorsorglich gestellten Antrag nach § 235 Abs. 2 FamFG sowie dessen ausführlicher Begründung.

KiJuP-online
Neu in KiJuP-online: Themengutachten zu Zwangsvollstreckung nach erbrechtlichen Zuwendungen an den Unterhaltspflichtigen, TG-1136

Das bereits aus dem Jahr 2014 stammende Themengutachten „Zwangsvollstreckung nach erbrechtlichen Zuwendungen an den Unterhaltspflichtigen, TG-1136“ wurde mit aktueller Rechtsprechung angereichert und die Literaturverweise wurden aktualisiert. Inhaltliche Änderungen standen nicht an.

KiJuP-online
Neu in KiJuP-online: Themengutachten zum Akteneinsichtsrecht der Beteiligten und Auskunftsrecht der Betroffenen, TG-1129

Das Themengutachten „Akteneinsichtsrecht der Beteiligten und Auskunftsrecht der Betroffenen, TG-1129“ wurde anlässlich der umfassenden Änderungen im Sozialdatenschutz durch das Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) durch Hannah Binder umfassend aktualisiert. Das ursprünglich von Angela Smessaert verfasste Themengutachten wurde insbesondere um Ausführungen zum Auskunftsrecht unter Frage 3 im Hinblick auf den neuen Art. 15 DSGVO angepasst. Das Themengutachten ist ab sofort in KIJuP-online abrufbar.

KiJuP-online
Fachtagung „Im Fokus der Großen Vormundschaftsreform: Praxisentwicklung für Kinder und Jugendliche“ vom 24. bis 25.10.2022 in Kassel

Die Fachtagung zur Vormundschaftsrechtsreform kurz vor deren Inkrafttreten am 1.1.2023 stellt im Sinne der Reform zum einen das Kind in den Mittelpunkt, zum anderen aber auch die Rahmen- und Arbeitsbedingungen in der Vormundschaft. Die Tagung wird vom Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V. gemeinsam mit dem DIJuF und der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen e. V. (IGfH) durchgeführt.

Weitere Informationen und Anmeldung
Neues aus Politik, Praxis und Rechtsprechung
Kinderschutz: Jugendämter nahmen 2021 5 % mehr Kinder und Jugendliche in Obhut

Nach vier Jahren Rückgang ist die Zahl der Inobhutnahmen in Deutschland erstmals wieder angestiegen. Im Jahr 2021 haben die Jugendämter rund 47.500 Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz vorübergehend in Obhut genommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das knapp 2.100 Fälle oder 5 % mehr als im Vorjahr. Besonders stark fiel die Zunahme mit über 3.700 Fällen oder 49 % bei Inobhutnahmen nach unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland aus. Zurückgegangen sind dagegen auch im zweiten Corona-Jahr 2021 die Inobhutnahmen aufgrund dringender Kindeswohlgefährdungen: Hier registrierten die Behörden rund 1.800 Fälle oder 6 % weniger als 2020. Etwas mehr Kinder und Jugendliche als im Vorjahr haben sich mit der Bitte um Inobhutnahme selbst an ein Jugendamt gewandt (+170 Fälle oder +2 %), nachdem die Zahl der Selbstmeldungen 2020 deutlich zurückgegangen war (-800 Fälle oder -10 % gegenüber 2019).

Im Kindesalter standen im Jahr 2021 andere Gründe für eine Inobhutnahme im Vordergrund als im Jugendalter. Knapp 20.200 (42 %) aller in Obhut genommenen Jungen und Mädchen waren 2021 unter 14 Jahre alt, also noch im Kindesalter. In gut der Hälfte dieser Fälle war der Anlass der Inobhutnahme die Überforderung der Eltern (53 %). Eine besondere Bedeutung kam bei den Kindern auch dem Schutz vor Vernachlässigung (26 %) und vor körperlichen (18 %) sowie psychischen Misshandlungen (12 %) zu. Etwas anders war das Bild bei den knapp 27.400 Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren: Hier wurden die Inobhutnahmen am häufigsten nach unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland eingeleitet (38 %). Eine wichtige Rolle spielten auch Überforderungen der Eltern (24 %) und allgemeine Beziehungsprobleme (12 %). Jedes achte Kind (12 %) und fast jeder dritte Jugendliche (31 %) war vor der Inobhutnahme von Zuhause weggelaufen.

Pressemitteilung Nr. 315 vom 27.7.2022
Nationaler Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Unter Vorsitz der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, ist am 29.6.2022 der Nationale Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Berlin zusammengekommen. Die Mitglieder haben sich auf Grundlage ihrer „Gemeinsamen Verständigung“ von Juni 2021 auf eine Agenda verständigt, die weitere Schritte für einen verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung für die nächsten zwei Jahre festlegt.

So wird der Nationale Rat wichtiger Partner der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Unabhängigen Beauftragten entwickelten bundesweiten Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagne werden, die im Herbst starten wird. Gemeinsames Ziel ist, das Thema Kinderschutz in die grundständige Ausbildung aller relevanten Berufe zu bringen. Für die Entwicklung und Umsetzung wiederkehrender Dunkelfelderhebungen soll ein Zentrum für Prävalenzforschung zu sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen eingerichtet werden. Darüber hinaus enthält die Agenda Maßnahmen für spezifische und bedarfsgerechte Hilfen für Betroffene von sexualisierter Gewalt, für eine kindgerechtere Justiz, den Schutz vor sexueller Ausbeutung mittels digitaler Medien sowie spezifische Hilfen für minderjährige Betroffene des Menschenhandels.

Pressemitteilung vom 29.6.2022
Eckpunkte für das Selbstbestimmungsgesetz vorgestellt

Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Bundesminister der Justiz Dr. Marco Buschmann haben am 30.6.2022 gemeinsam die Eckpunkte für ein neues Selbstbestimmungsgesetz vorgestellt, das das Transsexuellengesetz von 1980 ablöst. Transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen sollen künftig die Möglichkeit haben, ihren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister durch eine einfache Erklärung beim Standesamt ändern zu lassen.

Meldung vom 30.6.2022
Entwurf eines Gesetzes zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts

Die Bundesregierung hat einen „Entwurf eines Gesetzes zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts“ vorgelegt, mit welchem ua die Regelung des § 25a AufenthG, dem Bleiberecht für gut integrierte Jugendliche und Heranwachsende, geändert werden soll. Zum einen ist geplant, die sog. Voraufenthaltszeiten für die Aufenthaltsgewährung von vier auf drei Jahre herabzusenken, zum anderen wird das Alter, bis zu welchem diese Aufenthaltserlaubnis erteilt werden kann, von 21 auf 27 Jahre hochgesetzt.

Gesetzgebungsverfahren vom 6.7.2022
Die Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge – Auswertung der Online-Umfrage 2021

Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e. V. (BumF) hat auch für das Jahr 2021 eine Online-Umfrage unter Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe zur Situation junger geflüchteter Menschen durchgeführt. Neben der Situation der unbegleiteten Minderjährigen und jungen Erwachsenen wurde auch die Einschätzung der Fachkräfte zur Situation von Jugendlichen in Familienbegleitung und zu Heranwachsenden abgefragt.

Veröffentlichung
Paritätischer Wohlfahrtsverband veröffentlicht Kita-Bericht 2022

Der aktuelle Kita-Bericht des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands – Gesamtverband e. V. (Der Paritätische), der auf einer Befragung von über 1.000 Kindertageseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet basiert, illustriert die höchst angespannte Situation in Deutschlands Kitas: Arbeitsbelastung und Rahmenbedingungen während der Pandemie sowie vielerorts unzureichende Personalschlüssel und teilweise mangelhafte Ausstattung erschweren es, den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, und führen zu einer hohen Unzufriedenheit bei den pädagogischen Fachkräften. Nach der Studie verhindert der anhaltend hohe Fachkräftemangel bundesweit in jeder zweiten Kindertageseinrichtung, dass Kapazitäten vollständig ausgeschöpft werden. Der Paritätische fordert angesichts der alarmierenden Befunde konzertierte Anstrengungen aller politischen Ebenen zur Qualitätsentwicklung und Fachkräftegewinnung.

Pressemitteilung vom 12.6.2022
Zusammenarbeit mit Eltern in der Pflegekinderhilfe

Die Projektergebnisse eines dreijährigen Modellprojekts des Kompetenzzentrums Pflegekinder e. V. und der Perspektive gGmbH – Institut für sozialpädagogische Praxisforschung und -entwicklung mit drei freien Trägern zur Zusammenarbeit mit Eltern in der Pflegekinderhilfe sind jetzt digital verfügbar. Es finden sich dort hilfreiche Praxistipps zur Begleitung der Herkunfts- und der Pflegefamilie sowie Anregungen, wie eine konkrete Einbindung und Ausgestaltung der Beziehung dieser beiden Familien zueinander gelingen kann. Die Projektpartner entwickeln gerade eine mehrteilige Online-Fortbildung zu diesem Thema, in der es auch darum gehen soll, mit den neuen Herausforderungen durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) im Bereich der Zusammenarbeit mit Eltern in der Pflegekinderhilfe umzugehen.

Projektergebnisse
Transfer-Talks: Kinder- und Jugendhilfe nach Corona

Mit dem Projekt „Transfer-Talks" verbindet die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ Wissenschaft und Praxis. Im Rahmen einer Podcast- und Veranstaltungsreihe werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche vorgestellt und diskutiert. In fünf digitalen Veranstaltungen in der Form von „Transfer-Frühstücken" am Morgen und acht Podcast-Folgen werden bis Ende August 2022 verschiedene Themenblöcke in den Blick genommen. Dazu werden Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis eingeladen, um neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu diskutieren und daraus Handlungsansätze für Fachkräfte abzuleiten.

Projekt „Transfer-Talks"
JAmt Heft
JAmt Heft 7-8 ist als Schwerpunktheft „Ein Jahr KJSG“ erschienen

„Vom Reichsjugendwohlfahrtsgesetz (RJWG) zum Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG). Das Kinder- und Jugendhilferecht wird 100 Jahre“ von Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard Wiesner

„Stärkung per Gesetz. Wie das KJSG auch mit Instrumenten der Rechtssetzung Kinder und Jugendliche stärkt“ von Katharina Lohse

„Die gesetzlichen Neuerungen für die Zusammenarbeit im Kinderschutz durch das KJSG aus medizinischer Sicht“ von Dr. Andrea Kliemann, Dr. Oliver Berthold und Prof. Dr. Jörg M. Fegert

„Inklusive Kinder- und Jugendhilfe – Nächste Schritte“ von Dr. Christian Lüders

„Die neue Beratungspflicht über ‚die Leistungen anderer Leistungsträger‘ nach § 10a Abs. 2 S. 1 Nr. 3 SGB VIII“ von Prof. Dr. Dr. Erik Hahn

„Hilfeplanung mit deutlich gestärkten Rechten für junge Menschen und Eltern sowie in verständlicher, nachvollziehbarer und wahrnehmbarer Form – Wie kann das gelingen?“ von Prof. Dr. Christian Schrapper

„§ 20 SGB VIII: Betreuung und Versorgung des Kindes in Notsituationen – Fortschritt oder Lähmung?“ von Norbert Struck

„§ 20 SGB VIII: Betreuung und Versorgung des Kindes in Notsituationen – Eine neue Aufgabe für die Erziehungsberatung nach § 28 SGB VIII“ von Bodo Reuser

„‚Hilfen aus einer Hand‘. Gestärkte Elternverantwortung und zielgerichteter Kinderschutz für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung schon vor Inkrafttreten der Inklusiven Lösung“ von Anissa Mahmood

„Die zarten Pflänzchen brauchen intensive Pflege. Blitzlichter auf die Umsetzung des KJSG aus der Perspektive des Careleaver e. V.“ von Ruth Seyboldt

Inhaltsverzeichnis JAmt Heft 7-8/2022