Newsletter 7-8/2024
Aktuelle DIJuF-Veranstaltungen
DIJuF-Intern
Inklusives SGB VIII: Offene Sprechstunde zum Referentenentwurf

Für Sommer 2024 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Veröffentlichung des Referentenentwurfs zum Inklusiven SGB VIII angekündigt. Unter dem Titel „Wie erwartet – oder anders?“ stellt das DIJuF am 20.9.2024 von 10.00 bis 12.00 Uhr die neuen Regelungen im Rahmen einer Offenen Sprechstunde vor. Die Referentinnen Katharina Lohse, Sarah Ehlers und Julia Tölch ordnen die Regelungen hinsichtlich ihrer Umsetzung in die Praxis ein und beantworten Ihre Fragen. Die Teilnahme ist für DIJuF-Mitglieder kostenfrei.

Das DIJuF hat sich intensiv in den Gesetzgebungsprozess und die einhergehende Diskussion eingebracht und 2023 fachliche Hinweise zu den gesetzlichen Gestaltungsmöglichkeiten eines Inklusiven SGB VIII veröffentlicht.

Information und Anmeldung
DIJuF-Hinweise zu den gesetzlichen Gestaltungsmöglichkeiten eines Inklusiven SGB VIII, JAmt 2024, 71
DIJuF-Handreichung zur Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe

Eine neue DIJuF-Handreichung bietet Orientierung, ob und unter welchen Voraussetzungen Jugendhilfeleistungen digital zu erbringen sind und wie diese auch bei der Erfüllung des Schutzauftrags bei Kindeswohlgefährdung eingesetzt werden können. Zudem wird aufgezeigt, wie die Kinder- und Jugendhilfe auf die „neuen“ Schutz- und Unterstützungsbedarfe, die bei jungen Menschen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung entstehen, reagieren kann.

Die Handreichung ist eine Kurzfassung einer ausführlichen Rechtsexpertise des DIJuF, die im Rahmen des vom BMFSFJ geförderten Projekts „JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten“ entstanden ist.

DIJuF-Handreichung zur Digitalisierung 2024
DIJuF-Rechtsgutachten zur Digitalisierung 2023
Projektwebseite „JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten“
Handlungsfeld „Digitalisierung“ auf der DIJuF-Website
DIJuF-Stellungnahme zu den aktuellen rechtlichen Herausforderungen im Bereich UMA

Die Bunderegierung ist verpflichtet, dem Deutschen Bundestag jährlich einen Bericht über die Situation unbegleiteter minderjähriger Ausländerinnen und Ausländer (UMA) vorzulegen (§ 42e SGB VIII). In Vorbereitung des Berichts für 2024 hat das BMFSFJ auch das DIJuF um eine Stellungnahme zur Lage der UMA gebeten.

Die Stellungnahme stellt die aktuellen rechtlichen Herausforderungen im Bereich UMA und junge Volljährige dar, denen das Institut im Rahmen seiner Rechtsberatung begegnet. Grundlage sind insbesondere die Schilderungen von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe in den Rechtsanfragen an das DIJuF. Zu den aufgegriffenen Themen zählen ua die unterschiedlichen Alterseinschätzungen von UMA durch das Jugendamt und die Familiengerichte, die fehlende unabhängige Interessenvertretung von UMA oder der Mangel an Unterbringungsplätzen.

DIJuF-Stellungnahme
Bericht der Bundesregierung 2023
Handlungsfeld „Junge Geflüchtete“ auf der DIJuF-Website
Neu erschienen: „Verfahrenslotsen – Zwischen unabhängiger Beratung und Organisationsentwicklung“

Im Juli ist im Lambertus-Verlag eine neue Publikation zu Verfahrenslotsen erschienen. Katharina Lohse, Fachliche Leiterin des DIJuF, ist Mitherausgeberin, Sarah Ehlers Mitautorin des neuen Bd. 8 der Reihe „Beiträge zur Inklusion in den Erziehungshilfen“.

Im Rahmen des Sammelbands werden die rechtlichen Grundlagen dargelegt. Sodann werden vielschichtige Fragestellungen beleuchtet, die sich zunächst um die Ausrichtung, Verortung und fachliche Qualifikation von Verfahrenslots:innen drehen, ehe Best Practice-Beispiele die Praxis von Verfahrenslots:innen in den Mittelpunkt stellen.

Kieslinger/Lohse/Owsianowski, Verfahrenslotsen
Expertise „Sozialdatenschutz im Kontext ehrenamtlicher Vormundschaft“

Das DIJuF hat im Auftrag des Bundesforums Vormundschaft und Pflegschaft e. V. eine Expertise zum „Sozialdatenschutz im Kontext ehrenamtlicher Vormundschaft“ herausgegeben. Autorinnen der Expertise sind Susanne Achterfeld, Hannah Binder und Katharina Lohse.

Bei der systematischen Zusammenarbeit mit (potenziellen) ehrenamtlichen Vormund:innen erheben und verarbeiten die Jugendämter zwangsläufig personenbezogene Daten. Die Expertise beantwortet in Form von FAQ datenschutzrechtliche Fragen im Kontext der Akquise Ehrenamtlicher, dem Matching mit dem Kind, der Weitergabe von Akten an ehrenamtliche Vormund:innen und der Aktenaufbewahrung.

Expertise
Sitzung des DIJuF-Praxisbeirats Beistandschaft am 19.6.2024

Am 19.6.2024 fand online eine Sitzung des Praxisbeirats Beistandschaft online statt. Neben der Planung der kommenden Bundestagung Beistandschaft im Frühherbst 2025 war die Eingruppierung der Fachkräfte der Beistandschaft Thema der Sitzung. Als Gast hat Jürgen Fuchs, Dozent und Gutachter für Arbeits- und Tarifrecht, teilgenommen und Kriterien und Praxis der Eingruppierung dargestellt.

DIJuF-Praxisbeirat Beistandschaft
Sitzung der SFK 2 am 14.6.2024 in Berlin

Die Ständige Fachkonferenz 2 (SKF 2), die sich mit Fragen des Sorge- und Umgangsrechts sowie des Kinderschutzes befasst, hat sich auf ihrer Sitzung in Berlin dem Thema „Kinder psychisch kranker Eltern“ gewidmet. Dieses wurde aus der Perspektive der ehrenamtlichen Vormundschaft/Verfahrensbeistandschaft, des Familiengerichts, der Forschung sowie der Sozialpädagogik beleuchtet. Externe Expertise brachte Psychotherapeutin Jessica Kühn-Velten in die Diskussion ein.

Ständige Fachkonferenz 2 (SKF 2)
Bundesnetzwerksitzung am 12.6.2024 in Frankfurt a.M.

Katharina Lohse und Susanne Achterfeld, DIJuF, haben am 12.6.2024 an der Sitzung des Bundesnetzwerks, dem zentralen Gremium des Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V., teilgenommen. Nach einem kurzen Bericht aus der Koordinierungsstelle hielt Susanne Achterfeld einen Vortrag zur Situation der Vormundschaften für UMA. Zudem wurden neue Fragen und Entwicklungen zu den vier Formen der Vormundschaft diskutiert.

Sitzung des Fachausschusses I der AGJ am 5. und 6.6.2024 in Berlin

Zwei Tage hat sich der Fachausschuss I zu „Organisations-, Finanzierungs- und Rechtsfragen“ der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe e. V. (AGJ) in Berlin getroffen. Auf der Agenda standen ua ein Informationsaustausch zum aktuellen Stand der Gesetzentwürfe zum Inklusiven SGB VIII und zum UBSKM, die Diskussion und Anpassung zwei geplanter AGJ-Positionspapiere zu den Themen UMA und Selbstvertretungen sowie die Vorbereitung des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetags (DJHT) 2025. Das DIJuF war durch Katharina Lohse, Fachliche Leitung des DIJuF, vertreten.

Hessischer Fachtag Pflegekinderwesen am 12.9.2024

In Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration richtet das DIJuF am 12.9.2024 in Fulda für die Fachkräfte der Pflegekinderhilfe aus Hessen den diesjährigen Hessischen Fachtag Pflegekinderwesen aus. Unter der Überschrift „Schutzkonzepte, Partizipation und Beschwerdemanagement und die Umsetzung in der Praxis“ lädt die Veranstaltung zu Austausch und Vernetzung ein, um gemeinsam mit den Referent:innen Lösungen und Strategien für die aktuellen Herausforderungen im Pflegekinderwesen voranzutreiben.

Information und Anmeldung
Neu im DIJuF-Veranstaltungsprogramm: Live-Online-Seminare zu Auslandsfällen beim Unterhaltsvorschuss und in der Beistandschaft

Vom 24. bis 25.9.2024 findet erstmals ein Live-Online-Seminar zum Thema „Auslandsbezüge im UV-Rückgriff“ statt. Vom 12. bis 13.11.2024 geht es um die Fallstricke bei Auslandsfällen in der Beistandschaft. Isabelle Jäger-Maillet und Catharina Töppe, DIJuF Heidelberg, vermitteln jeweils die wesentlichen Rechtsgrundlagen zur Bearbeitung von Fällen mit Auslandsbezug. Typische Fallkonstellationen und Schwierigkeiten in der Fallbearbeitung werden praxisnah aufbereitet.

Infomation und Anmeldung „Auslandsbezüge im UV-Rückgriff"
Infomation und Anmeldung „Auslandsfälle in der Beistandschaft"
Neues aus Politik, Praxis und Rechtsprechung
Update: Gesetz zum Schutz Minderjähriger bei Auslandsehen in Kraft getreten

Der Bundesrat hat am 14.6.2024 das Gesetz zum Schutz Minderjähriger bei Auslandsehen gebilligt. Es ist am 1.7.2024 in Kraft getreten. Eine Neuregelung war erforderlich geworden, nachdem das BVerfG mit Beschluss vom 1.2.2023 (1 BvL 7/18) die Regelung des Gesetzes zur Bekämpfung von Kinderehen vom 17.7.2017 für mit dem GG unvereinbar erklärt hat.

DIJuF-Aktuelles Meldung vom 17.6.2024
Bericht zum Beteiligungsprozess „Gemeinsam zum Ziel – Wir gestalten die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe!"

Am 28.6.2024 wurde der Abschlussbericht des Beteiligungsprozesses „Gemeinsam zum Ziel – Wir gestalten die Inklusive Kinder-und Jugendhilfe!“ veröffentlicht. Fachliche Leiterin des DIJuF, Katharina Lohse, hat in der Arbeitsgruppe „Inklusives SGB VIII“ zusammen mit Expert:innen aus Bund, Ländern und Kommunen, Fachverbänden der Kinder- und Jugendhilfe, aus Forschung und Wissenschaft sowie Selbstvertretungen die Regelungsoptionen einer Inklusiven Lösung diskutiert.

Teil I des Berichts beschreibt den Beteiligungsprozess im Ganzen. Teil II präsentiert die Ergebnisse der wissenschaftlichen Analysen zur Umsetzung der Inklusiven Lösung.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat den breiten Beteiligungsprozess von Juni 2022 bis Dezember 2023 durchgeführt. Die Ergebnisse des Prozesses bilden das Fundament für die Erarbeitung des Gesetzentwurfs zur Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe.

Abschlussbericht Teil I
Abschlussbericht Teil II
1. Bonner Rechtshilfetag 2024 am 12.9.2024

Anlässlich des Europäischen Tags der Justiz lädt das Bundesamt für Justiz (BfJ) am 12.9.2024 zum erstmalig stattfindenden Bonner Rechtshilfetag ein. Im Mittelpunkt der an Praktiker:innen gerichteten Veranstaltung steht die grenzüberschreitende justizielle Zusammenarbeit. Natalie Faëtan, Abteilungsleiterin „Unterhaltsrealisierung im Ausland“ des DIJuF, wird in einem Fachvortrag über die Rolle des DIJuF bei der Unterhaltsrealisierung durch Jugendämter im Ausland berichten.

Vorläufiges Programm
BVkE: Positionspapier „Systemkrise in der Kinder- und Jugendhilfe überwinden“

Die Kinder- und Jugendhilfe befindet sich an unterschiedlichen Stellen in einer systemischen Krise, die durch eine Vielzahl von Herausforderungen gekennzeichnet ist: von steigenden Inobhutnahmen mit einhergehendem Angebotsdefizit bis hin zu einem Mangel an adäquaten Plätzen und Angeboten im (teil-)stationären und ambulanten Bereich. Das vom Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e. V. (BVkE) erstellte Strategiepapier will Impulse geben, wie bundesweit auf den unterschiedlichsten Ebenen Lösungsperspektiven für eine zukunftsfähige Kinder- und Jugendhilfe entwickelt werden können. Orientierungspunkte sind dabei die Sicherung des Kindeswohls einerseits und das Garantieren einer partizipativen Teilhabe an der Gesellschaft aller jungen Menschen andererseits.

BVkE Positionspapier
AFET: Broschüre „Verfahrenslotsen und Teilhabeberatung (EUTB)“

Seit 2018 existieren bundesweit 814 Ergänzende unabhängige Beratungsstellen (EUTB) als Struktur der Behindertenhilfe. Sie haben Überschneidungen mit den seit Januar 2024 implementierten Verfahrenslotsen in der Kinder- und Jugendhilfe.

Zum besseren Verständnis der beiden Strukturen, die das Ziel gleichberechtigter Teilhabe verfolgen, hat der AFET – Bundesverband für Erziehungshilfe e. V. die ausführliche Broschüre „Verfahrenslotsen und Teilhabeberatung (EUTB). Vergleichende Betrachtung und Kooperationsansätze“ herausgegeben. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede dargelegt und aufgezeigt, wie Synergieeffekte nutzbar gemacht werden können.

AFET Broschüre
Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V.: Broschüre „Umgangskontakte gestalten“

Das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V. hat eine Praxishilfe zur Gestaltung von Umgangskontakten veröffentlicht. Die Online-Broschüre richtet sich an Fachkräfte der Sozialen Dienste und Vormund:innen und bietet eine kurze Übersicht der rechtlichen Grundlagen sowie einen Einblick in die Bedeutung familiärer Kontakte für junge Menschen. Am Ende der Broschüre finden sich Methoden, um die Perspektiven der jungen Menschen in der Praxis einzubeziehen. Die Anregungen lassen sich auch auf Eltern, Geschwister und Pflegeeltern übertragen.

Bundesforum Broschüre
DV: Empfehlungen zur Weiterentwicklung eines inklusiven Kinderschutzes

Am 19.6.2024 hat das Präsidium des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V. (DV) Empfehlungen zur Weiterentwicklung eines inklusiven Kinderschutzes verabschiedet. Diese wurden durch eine Arbeitsgemeinschaft erarbeitet, an der Vertreter:innen aus der Wissenschaft, der freien und öffentlichen Jugendhilfe sowie verschiedenen Verbänden beteiligt waren. Das DIJuF war durch Sarah Ehlers vertreten.

Die Empfehlungen bieten eine praktische Orientierung für einen gelingenden Prozess zu einem inklusiven Kinderschutz. Ziel ist, die spezifischen Bedarfe von Kindern mit Behinderungen und ihrer Familien im Kinderschutz ins Bewusstsein zu rücken, Ansatzpunkte für Weiterentwicklungen im Bereich der Gestaltung von Angeboten, der Ausbildung einer entsprechenden Fachlichkeit, der Risikoeinschätzung und Intervention sowie des institutionellen Kinderschutzes aufzuzeigen und Umsetzungsempfehlungen zu geben.

DV Empfehlungen
Haushalt 2025: Warnung vor Rotstift-Politik zulasten junger Menschen

Anlässlich der aktuellen Festsetzung des Bundeshaushalts 2025 warnen verschiedene Organisationen vor drohenden Kürzungen zulasten der Kinder- und Jugendhilfe. Sie befürchten eine Schwächung der Demokratie und langfristige Schäden, die nicht durch fiskalische Einsparungen aufgewogen werden können.

In einem Offenen Brief an Bundeskanzler Scholz, Vizekanzler Habeck und Bundesfinanzminister Lindner betonen die Träger der initiativeKJP und 40 weitere Organisationen die Notwendigkeit, in die Zukunft junger Menschen zu investieren. Sie sehen die Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe, finanziert durch den Kinder- und Jugendplan (KJP), dem zentralen Förderinstrument des Bundes für die Kinder- und Jugendhilfe, durch Kürzungen für den Haushalt 2025 bedroht.

Der BVke und vier weitere Organisationen warnen in einem Offenen Brief an Bundesarbeitsminister Heil vor den Auswirkungen auf junge Menschen mit intensivem Unterstützungsbedarf durch die geplanten Kürzungen im Eingliederungsetat der Jobcentren.

Das Bundeskabinett hat am 17.7.2024 den Entwurf des Regierungshaushalts 2025 beschlossen. Dieser sieht für das BMFSFJ einen Etat iHv rd. 14,44 Mrd. EUR vor. Damit steigt der Etat im Vergleich zu 2024 um rd. 4 %. Für den KJP bleibt die Fördersumme mit 243 Mio. EUR unverändert.

InitiativeKJP offener Brief
BVkE offener Brief
BMFSFJ Pressemitteilung vom 17.7.2024
Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2023 und Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2023

Am 7.6.2024 haben Bundesinnenministerin Faeser, Bundesfamilienministerin Paus und BKA-Vizepräsidentin Link das Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2023 vorgestellt. Der Bericht zeigt auf, dass häusliche Gewalt im Vorjahr um 6,5 % gestiegen ist. Von den 88.411 Opfern innerfamiliärer Gewalt waren 54 % weiblich und 46 % männlich. Unter 21-jährige Opfer waren dabei am häufigsten betroffen – insgesamt ist fast ein Viertel unter 14 Jahre alt.

Am 8.7.2024 haben Faeser und Link zusammen mit der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Claus zudem das Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen in Berlin vorgestellt. Im Jahr 2023 hat die Polizei erneut einen Anstieg bei Sexualdelikten zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen festgestellt. Die Zahlen bewegen sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau – sie haben sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdreifacht.

BKA Pressemitteilung vom 7.6.2024
BKA Pressemitteilung vom 8.7.2024
Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2023
Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2023
Neue Website „Sexualisierte Gewalt durch Geschwister“

Esther Klees, Professorin für Soziale Arbeit an der IU Internationale Hochschule, Erfurt, hat eine Website zu sexualisierter Gewalt durch Geschwister ins Leben gerufen. Sie bietet Betroffenen, sexualisiert-übergriffigen jungen Menschen, nicht-direkt betroffenen Geschwistern und deren Eltern Unterstützung bei der Einordnung ihrer Erfahrungen und Fachkräften kostenfreie Informationen, um ihr fachliches Handeln zu professionalisieren. Es ist die erste deutschsprachige Homepage zu dieser Problematik und soll das Bewusstsein für sexualisierte Gewalt durch Geschwister in der Öffentlichkeit schärfen.

Website „Sexualisierte Gewalt durch Geschwister“
Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs: Rechtliche Aspekte der Aufarbeitung

Die neueste Publikation der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs behandelt Rechtsfragen, die sich regelmäßig in Aufarbeitungsprozessen stellen und bedacht werden müssen, wie bspw. zur Absicherung einer unabhängigen Aufarbeitung, zum Persönlichkeits- und Äußerungsrecht, zum Datenschutz oder für den Zugang zu Akten und Archiven. Zudem werden weitere rechtliche Herausforderungen und Hemmnisse in Aufarbeitungsprozessen beleuchtet, zB bei nicht verjährten Fällen oder die Belastungen der Betroffenen durch Ermittlungs- und Strafverfahren. Die Kommission möchte damit einen Anstoß geben, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für Aufarbeitungsprojekte sich weiterentwickeln und Betroffene, Institutionen sowie Aufarbeitende mehr Rechtssicherheit erlangen.

Publikation
DJI-Broschüre „Zahlen – Daten – Fakten Jugendgewalt“

Die Publikation des Deutschen Jugendinstituts e. V. (DJI) bietet eine umfassende Analyse aktueller Daten und Studien zur Jugenddelinquenz und -viktimisierung in Deutschland und beantwortet Fragen wie: Wie entwickeln sich nach den für Deutschland verfügbaren amtlichen Daten und Dunkelfeldstudien die Jugenddelinquenz, Jugendgewalt und die Viktimisierungen junger Menschen? Welche möglichen Erklärungsansätze und fachlichen Einschätzungen gibt es hierzu? Wie ist die Aussagekraft der amtlichen Statistiken?

DJI Broschüre
Terres des Hommes: Studie „Kinderarbeit? In Deutschland?“

Terre des Hommes e. V. fordert Bund und Länder auf, sich verstärkt mit Kinderarbeit in Deutschland und den Verpflichtungen der UN-KRK zu befassen und den Kinder- und Jugendarbeitsschutz zu reformieren. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass auch in Deutschland deutlich mehr Kinder und Jugendliche unter Bedingungen arbeiten, die ihre Entwicklung, Sicherheit und Bildung beeinträchtigen, als den zuständigen Aufsichtsbehörden bekannt ist.

Die meisten der im Kinderarbeitsreport 2024 identifizierten Verstöße fanden innerhalb der Familie oder in Familienbetrieben statt. Eine neue Form der Kinderarbeit innerhalb der Familie ist die Mitwirkung von Kindern in digitalen Kanälen kommerziell arbeitender Familieninfluencer:innen.

Kinderarbeitsreport 2024
Kinderreport 2024 des Deutschen Kinderhilfswerks

Einmal im Jahr gibt das Deutsche Kinderhilfswerk e. V. den Kinderreport Deutschland heraus, der die Umsetzung der UN-Kinderrechte in Deutschland untersucht. Der Kinderreport behandelt dieses Jahr das Thema Demokratiebildung in Deutschland. Der Report zeigt auf, dass das Vertrauen in den dauerhaften Erhalt der Demokratie erschreckend gering ist. Nur 54 % der befragen Kinder und Jugendlichen trauen ihrer eigenen Generation zu, sich als Erwachsene für die Demokratie in Deutschland einzusetzen. Um die demokratischen Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen besser zu fördern, sollte es aus Sicht der befragten Kinder und Jugendlichen (92 %) vor allem mehr Geld für die Kinder- und Jugendarbeit geben, 91 % sind der Auffassung, dass die Interessen der jungen Generation stärker in der Politik berücksichtigt werden sollten.

Kinderreport 2024
JAmt Heft
JAmt Heft 7-8 ist in der Produktion und erscheint mit dem Schwerpunkt „Schlüsselfragen im Kinderschutzverfahren“

„Perspektive Sozialpädagogik: Welches Wissen/Welche Kompetenz bringt Soziale Arbeit in das familiengerichtliche Kinderschutzverfahren ein?“, Prof. Dr. Barbara Seidenstücker (JAmt 2024, 374)

„Die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts bei der Kindeswohlgefährdung nach § 1666 BGB“, Dr. Janna Beckmann (JAmt 2024, 378)

„Wann helfen ambulante Hilfen?“, Prof. Dr. Heinz Kindler (JAmt 2024, 382)

„Warum eine Inobhutnahme kein Ersatz für eine einstweilige Anordnung ist. Verhältnis von Inobhutnahme und familiengerichtlicher Eilentscheidung im Kinderschutz“, Katharina Lohse (JAmt 2024, 386)

„Wann und wie schnell kann eine gegenüber der Inobhutnahme vorrangige familiengerichtliche Entscheidung (einstweilige Anordnung) 'eingeholt' werden?“, Prof. Dr. Rüdiger Ernst (JAmt 2024, 392)

„Wie mit unterschiedlichen Einschätzungen im Kinderschutz umgehen?“, Dr. Kerstin Wierse (JAmt 2024, 400)

„Erforderlichkeit einer Anordnungskompetenz des Familiengerichts? Bemerkungen aus verwaltungsgerichtlicher Perspektive“, Burkhard Lange (JAmt 2024, 405)

„Voraussetzungen für sich entsprechende und Umgang mit unterschiedlichen Einschätzungen. Lösungsmöglichkeiten aus der Praxis des StJA Stuttgart“, Dr. Susanne Heynen (JAmt 2024, 410)

„Leitfaden: Anrufung des Familiengerichts bei Kindeswohlgefährdung. Anlage zur Handreichung der SFK 2“, Ständige Fachkonferenz 2 (SFK 2) „Familienrecht und Soziale Dienste im Jugendamt“ (JAmt 2024, 414)

Aufsatz aus aktuellem Anlass:

„Die Eckpunkte des Bundesministeriums der Justiz für eine Reform des Abstammungsrechts“, Prof. Dr. Marina Wellenhofer (JAmt 2024, 417)

Inhaltsverzeichnis JAmt Heft 7-8/2024
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