Newsletter 2/2024
Aktuelle DIJuF-Veranstaltungen
DIJuF-Intern
Save the Date: DIJuF-ZweiJahrestagung am 25./26.11.2024 in Frankfurt a. M.

„Quo vadis, Kinder- und Jugendhilfe? Fokus: Inklusion, Fachkräftemangel, Kooperation“ ist der Titel der diesjährigen DIJuF-ZweiJahrestagung am 25./26.11.2024 in Frankfurt a. M. Merken Sie sich jetzt schon das Datum vor und freuen Sie sich auf spannende Inhalte und den Austausch mit anderen Fach- und Leitungskolleg:innen aus dem ganzen Bundesgebiet. Informationen und Anmeldung in Kürze auf www.dijuf.de.

www.dijuf.de
SFK 2-Positionspapier „Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch: Herausforderungen und wie der ASD trotz und mit ihnen gut umgehen kann“

Das Thema, wie Kinder und Jugendliche besser vor sexualisierter Gewalt geschützt werden können, ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Fachöffentlichkeit und der Politik gerückt.

Die Mitglieder der Ständigen Fachkonferenz 2 (SFK 2) „Familienrecht und Soziale Dienste im Jugendamt“ des DIJuF haben sich im Jahr 2023 intensiv mit den Herausforderungen für die Fachkräfte des ASD bei einem Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch auseinandergesetzt. Entstanden ist daraus ein Positionspapier, das sich unmittelbar an fallzuständige Fachkräfte richtet und sowohl die besonderen Herausforderungen identifiziert als auch Möglichkeiten des Umgangs mit diesen aufzeigt.

Positionspapier
Empfehlungen für Fallzahlobergrenze in der Amtsvormundschaft

Der Praxisbeirat Amtsvormundschaft im DIJuF und das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V. haben sich ein Jahr nach Inkrafttreten der Reform des Vormundschaftsrechts mit der Fallzahlobergrenze in der Amtsvormundschaft befasst. Sie kommen in ihren Empfehlungen zu dem Ergebnis, dass die jetzige Regelung zur Fallzahl 50 die Realität der Arbeit mit den jungen Menschen nicht abbildet, und appellieren an den Gesetzgeber, die Fallzahl auf max. 30 Kinder und Jugendliche pro Amtsvormund zu reduzieren.

Empfehlungen
Neue DIJuF-Länderinformation nach Ratifizierung des HUÜ 2007 durch Kanada

Am 27.10.2023 hat Kanada das Haager Unterhaltsübereinkommen vom 23.11.2007 ratifiziert. Besonders zu beachten ist, dass das Übereinkommen jedoch nicht für alle kanadischen Provinzen gleich gilt. So wurde es zum 1.2.2024 erst einmal nur für die Provinzen Ontario und Manitoba für anwendbar erklärt. Zum 1.3.2024 wird es ferner für British Columbia gelten. In den weiteren Provinzen wird zumindest vorläufig die bisherige Praxis (freiwillige Rechtshilfe durch die lokalen Unterhaltsbehörden/Anerkennung deutscher Unterhaltstitel dank förmlicher Gegenseitigkeitserklärung) fortgesetzt. Die Unterhaltsgeltendmachung in Quebec gestaltet sich nach wie vor schwierig. Entsprechend dieser Entwicklung hat das DIJuF die Länderinformation zur Unterhaltsrealisierung in Kanada neu gefasst, die abrufbar ist unter

KiJuP-Online
Handbuch „Gute Kinderschutzverfahren. Tatsachenwissenschaftliche Grundlagen, rechtlicher Rahmen und Kooperation im familiengerichtlichen Verfahren“

In Kinderschutzfällen ist es Aufgabe der Jugendämter und Familiengerichte, im Raum stehende Kindeswohlgefährdungen einzuschätzen und ggf. durch geeignete Hilfen und Maßnahmen abzuwenden. Das von Fegert/Meysen/Kindler/Chauviré-Geib/Hoffmann/Schumann herausgegebene Handbuch – mit Beiträgen ua von Katharina Lohse, DIJuF – vermittelt Grundlagenwissen aus verschiedenen Disziplinen und orientiert sich am interdisziplinären Online-Kurs „Gute Kinderschutzverfahren“.

Open-Access-Publikation
Digitaler Fachtag des DKSB „Die insoweit erfahrene Fachkraft ist volljährig geworden“ am 25.1.2024

Auf dem digitalen Fachtag „Die insoweit erfahrene Fachkraft ist volljährig geworden“ des Kinderschutzbunds Bundesverband e. V. (DKSB) am 25.1.2024 gab Katharina Lohse, Fachliche Leiterin des DIJuF, Input zum Thema „Insofa-Beratung und Information des Jugendamts. Wer darf bzw. muss was auf welcher Grundlage bei Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung?“ und gab somit Anstöße zur darauffolgenden Diskussion. Der Fachtag beschäftigte sich mit dem – bundesweit unterschiedlichen – Rollen- und Aufgabenverständnis der sog. Insofa.

Broschüre „Dein Vormund vertritt dich“ auf Arabisch und Englisch

Die gefragte Broschüre „Dein Vormund vertritt dich“ ist nun in digitaler Form auch auf Arabisch und Englisch erhältlich. Jugendliche finden hier gut verständliche Information zur Vormundschaft und zu ihren Rechten. Vor etwa einem Jahr hatte das Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF) und der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen e. V. (IGfH) die deutsche Fassung aktualisiert und neu gestaltet.

Broschüre auf Deutsch
Broschüre auf Arabisch
Broschüre auf Englisch
Online-Fachgespräch „Digitalisierung und Jugendhilfeplanung“ am 5.3.2024

Den Trägern der öffentlichen Jugendhilfe obliegt die Gesamtverantwortung einschließlich der Planungsverantwortung für die Erfüllung der Aufgaben nach dem SGB VIII. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese auf die Jugendhilfeplanung hat. Im Rahmen des Fachgesprächs soll nach einer rechtlichen und fachlichen Einführung gemeinsam an Fragestellungen ua zu Pflichten von digitalen Jugendhilfeangeboten, der digitalen Gestaltung der Planungsprozesse und der Beteiligung der jungen Menschen in diesen gearbeitet werden.

Das Fachgespräch ist eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts „JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten“, das vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH (ism gGmbH) in Kooperation mit dem DIJuF und der Universität Hildesheim durchgeführt wird.

Weitere Informationen
Anmeldung per E-Mail bis 29.2.2024
Internationale Online-Tagung zum Thema Unterhaltsgeltendmachung durch öffentliche Träger am 15.5.2024

Das Netzwerk Child Support Worldwide (www.childsupport-worldwide.org), an dem das DIJuF federführend beteiligt ist, organisiert eine internationale Tagung zum Thema International Recovery by Public Bodies. Unter Beleuchtung der gesellschaftspolitischen und der juristischen Perspektive soll ein Überblick über die verschiedenen Unterstützungssysteme bei Ausfall von Unterhaltszahlungen gegeben sowie über die Schwierigkeiten, die bei der grenzüberschreitenden Unterhaltsgeltendmachung durch öffentliche Träger entstehen, berichtet werden. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ab sofort möglich. Tagungssprache ist Englisch.

Information, Programm und Anmeldung
Neues aus Politik, Praxis und Rechtsprechung
Eckpunkte zur Modernisierung des Abstammungs- und Kindschaftsrechts

Das Bundesministerium der Justiz (BMJ) hat am 16.1.2024 zwei Eckpunktepapiere zur Modernisierung des Familienrechts veröffentlicht: ein Eckpunktepapier zur Reform des Kindschaftsrechts mit Vorschlägen für neue Regeln im Sorge-, Umgangs- und Adoptionsrecht sowie ein Eckpunktepapier zur Reform des Abstammungsrechts.

BMJ Pressemitteilung Nr. 4/2024
AFET-Aufruf „Ohne Fachkräfte keine qualifizierte Kinder- und Jugendhilfe“

Der AFET – Bundesverband für Erziehungshilfe e. V. spricht in einem dritten Aufruf „Ohne Fachkräfte keine qualifizierte Kinder- und Jugendhilfe“ die öffentlichen und freien Träger als Arbeitgeber:innen mit konkreten Handlungsvorschlägen an – etwa mit der Aufforderung, die konkreten Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass die einzelnen Mitarbeiter:innen ihre Arbeit als pädagogisch wirksam und sinnstiftend erleben – und schließt sich der Idee einer bundesweiten Gesamtstrategie an. Der erste Aufruf zum sofortigen Handeln richtete sich an die politischen Verantwortlichen, der zweite Aufruf an die Verantwortlichen an Universitäten und Hochschulen.

Dritter Aufruf vom 15.1.2024
Zweiter Aufruf vom 27.11.2023
Erster Aufruf vom 5.9.2023
Neuregelungen zum Sozialen Entschädigungsrecht ab 1.1.2024

Zum 1.1.2024 sind das SGB XIV sowie die Änderungen im SGB VIII in Kraft getreten. Dadurch wurden zum einen Vorschriften aus dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) und dem Bundesversorgungsgesetz (BVG) neu geordnet und in das SGB XIV kodifiziert. Zum anderen enthält das SGB XIV essenzielle Neuregelungen auf leistungsrechtlicher Ebene. Hervorzuheben sind:

• die Anspruchsberechtigung bei psychischen Gewalttaten (§ 13 Abs. 1 Nr. 2 SGB XIV) und erheblicher Vernachlässigung (§ 14 Abs. 1 Nr. 5 SGB XIV) – hierzu ist die Beratungspflicht der Jugendämter zu allen Leistungen auch anderer Sozialleistungsträger zu beachten (§ 10a Abs. 2 S. 1 Nr. 3 SGB VIII) –;

• an § 10 SGB VIII wurde ein neuer Absatz 5 angehängt (Bereich der Kostenheranziehung gem. §§ 91 ff. SGB VIII);

• Änderungen in § 93 Abs. 1 S. 1 SGB VIII: Leistungen nach dem SGB XIV sind nicht als Einkommen der kostenbeitragspflichtigen Eltern zu berücksichtigen.

In aller Ausführlichkeit s. Seltmann JAmt 2024, 2
LVR/LWL-Empfehlung für Jugendämter zur Wahrnehmung des Schutzauftrags

Die in den letzten Jahren bekannt gewordenen Fälle der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche haben ua aufgezeigt, dass die Jugendämter vor speziellen Herausforderungen stehen, wenn es um die Klärung einer zu Beginn oftmals vagen Vermutung sexualisierter Gewalt geht.

Die Landesjugendämter Rheinland und Westfalen (LJÄ LVR/LWL) haben daher ihre bestehende Empfehlung nun um die Empfehlung „Wahrnehmung des Schutzauftrags gemäß § 8a SGB VIII bei Anhaltspunkten für sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ speziell zum Umgang mit entsprechenden Anhaltspunkten ergänzt.

Empfehlung
AGJ-Diskussionspapier „Eine für alle – inklusive Kindertageseinrichtungen gestalten“

Kindertageseinrichtungen sollen Orte für alle Kinder sein, an denen deren gleichberechtigte Teilhabe sowie diskriminierungsfreie Förderung mit ihren unterschiedlichen Bedarfen gelingen. Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) setzt zusätzliche Impulse, in der Kindertagesbetreuung Inklusion zu verwirklichen. Für die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe e. V. (AGJ) ist es Anlass zu diskutieren, wie der nun vorbehaltlos bestehende Anspruch auf inklusive Kindertageseinrichtungen (besser) umgesetzt werden kann: Es brauche starke Bündnisse, unterschiedliche Perspektiven und Kooperationen, um Inklusion in ihrer Vielfalt an allen Bildungsorten zu realisieren. Obgleich Kindertageseinrichtungen vielfach als inklusive Orte gelten, bliebe in der konkreten Ermöglichung von Inklusion viel zu tun.

AGJ-Diskussionspapier
BMFSFJ: Vierter Monitoringbericht zum KiQuTG

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat den vierten Monitoringbericht zum KiTa- Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz (KiQuTG) für das Jahr 2022 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, welche Fortschritte für mehr Qualität und Teilhabe seit Inkrafttreten des KiQuTG im Jahr 2019 erzielt wurden. Weitere Anstrengungen ua zur Gewinnung und Sicherung pädagogischer Fachkräfte seien aber erforderlich. Bund, Länder und Kommunen würden daher gemeinsam eine Strategie zur Gewinnung von Fachkräften in den Erzieherberufen entwickeln.

BMFSFJ-Pressemitteilung 001 vom 13.1.2024
Monitoringbericht
Halbzeitbilanz des BJK

Das Bundesjugendkuratorium (BJK) stellt in seiner Halbzeitbilanz zur Kinder- und Jugendpolitik der Bundesregierung vom 21.12.2023 drei kinder- und jugendpolitische Schwerpunkte heraus, die im Koalitionsvertrag formuliert sind und nun priorisiert werden sollten:

• Die Bundesregierung muss ihrem Versprechen einer Stärkung der Kinder- und Jugendrechte Taten folgen lassen.

• Für mehr Gerechtigkeit braucht es einen Handlungsplan der Bundesregierung für mehr soziale Mobilität innerhalb der jungen Generation.

• Die jungen Menschen haben ein Recht auf Zukunft und Generationengerechtigkeit durch die Einhaltung klimapolitischer Ziele.

Halbzeitbilanz des BJK
BAR: Teilhabeverfahrensbericht 2023 veröffentlicht

Der aktuelle Teilhabeverfahrensbericht (THVB), der von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e. V. (BAR) herausgegeben wird, zeigt Trends und Veränderungen bei der Anzahl und Bearbeitungsdauer von Anträgen auf Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe auf. Er erstreckt sich über vier Berichtsjahre und bietet erstmalig eine getrennte Auswertung für örtliche und überörtliche Träger im Bereich der Eingliederungshilfe.

THVB
Arbeitshilfe zur multiprofessionellen Kooperation in den Frühen Hilfen

Die 84-seitige Publikation „Multiprofessionelle Kooperation in den Frühen Hilfen reflektieren“ ist eine praxisnahe Arbeitshilfe für die Fort- und Weiterbildung und kollegiale Beratung von Gesundheitsfachkräften. Sie unterstützt diese dabei, für sich herauszufinden, worauf sie für eine gelingende multiprofessionelle Zusammenarbeit achten können. Ergänzend kann die Arbeitshilfe zu den Qualifizierungsmodulen für Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende (FGKiKP) verwendet werden.

Download/Bestellung der Arbeitshilfe
BfJ: Neues IT-Kommunikationssystem in grenzüberschreitenden Unterhaltsverfahren

Das Bundesamt für Justiz (BfJ) als deutsche Zentrale Behörde in grenzüberschreitenden Unterhaltsverfahren hat – neben Schweden – das im Auftrag der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht (HCCH) entwickelte IT-Kommunikationssystem „iSupport“ eingeführt. Dieses trägt zur schnellen, einfachen und sicheren Kommunikation zwischen den Zentralen Behörden in grenzüberschreitenden Unterhaltsfällen bei. Weitere Staaten sollen folgen.

BfJ-Pressemitteilung Nr. 1/2024 vom 11.1.2024
JAmt Heft
JAmt Heft 2 ist mit folgenden Aufsätzen erschienen:

„Die qualifizierte Inaugenscheinnahme (§ 42f SGB VIII) – Willkürakt oder fachlich fundierte Entscheidung?“, Irmela Wiesinger (JAmt 2024, 58)

„Neue Fragen der Aufenthaltserlaubnis nach § 25a AufenthG nach Inkrafttreten des Chancen-Aufenthaltsgesetzes“, Sebastian Röder, LL.M., Dr. Philipp Wittmann (JAmt 2024, 67)

„Gesetzliche Gestaltungsmöglichkeiten eines Inklusiven SGB VIII – Hinweise des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF) vom 16.5.2023 und 30.11.2023“ (JAmt 2024, 71)

Inhaltsverzeichnis JAmt Heft 2/2024