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Vormundschaften und Herkunftsfamilie

Broschüre – 2022

Gesamtbericht

(Wie) Greifen Vormund*innen die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern in Bezug auf ihre Herkunftsfamilie und Umgangskontakte auf? Wie können sie diese in die Bestimmung und Gestaltung des Umgangskontaktes mit der Herkunftsfamilie einbringen?

Diesen Fragen geht das auf zwei Jahre angelegten Kooperationsprojekt "Vormundschaften und Herkunftsfamilie" vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. (ISS), Deutschen Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF), Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V. (SkF) und Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e. V. nach.

Aus der übergeordneten Fragestellung leiten sich weitere Fragen ab:

  • Welche Bedürfnisse und Wünsche haben Kinder in Bezug auf ihre Herkunftsfamilie?
  • Greifen Vormund*innen die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern auf und wenn ja, auf welche Weise werden diese thematisiert und in die Gestaltung des Umgangs eingebracht?
  • Welche Verfahrensweisen zu Regelung und Gestaltung des Umgangs können identifiziert werden?
  • Welche Kooperationen werden eingegangen bzw. welche werden hierbei relevant?
  • Welche zugrundeliegenden Organisationslogiken können ausgemacht werden?
  • Welche Empfehlungen lassen sich für eine Weiterentwicklung der Praxis ableiten?

Im Zentrum des Projekts steht eine vertiefende, qualitative Studie mit insgesamt 24 Einzelinterviews. Es werden acht Mündel in einem Alter zwischen zwölf und 17 Jahren sowie ihre jeweiligen Vormund*innen mit der Methode eines problemzentrierten Interviews befragt. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse aus den so gewonnenen Daten schließen sich acht weitere Interviews mit anderen Akteur*innen an, die für die Entscheidung über und Regelung von Kontakten zur Herkunftsfamilie eine besondere Rolle zu spielen scheinen – wie bspw. Familienrichter*innen, Fachkräfte des Allgemeinen Sozialen Diesnt oä.

Ziel des Forschungsprojekts ist die Identifikation unterschiedlicher Erlebensweisen und -formen von Jugendlichen unter Vormundschaft, sowie die Generierung von Wissen zur Praxis von Vormund*innen in Bezug auf Herkunftsfamilie und Umgangskontakte. Aus den dazu gewonnenen Erkenntnissen sollen Impulse für die Praxis abgeleitet und in die Praxis transferiert werden, wodurch Vormund*innen an Handlungssicherheit gewinnen können.

Die Untersuchungsergebnisse werden Ende 2021 im Rahmen einer Abschlusstagung vorgestellt und diskutiert und in einem Abschlussbericht präsentiert.

Gefördert von der Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V., Bonn.